Hattingen. . Um das kostenlose Internet flächendeckend anbieten zu können, müssen möglichst viele Menschen mitmachen. Bisher funken 250 Geräte in Hattingen.

  • Täglich wählen sich etwa 900 Bürger und Besucher Hattingens in das kostenlose Internet ein
  • Am besten ausgebaut ist das Netz in der Innenstadt, aber auch hier noch nicht flächendeckend
  • Das Stadtmarketing hat seine Unterstützung zugesagt, der Freifunk-Verein hofft darauf

Der Freifunk in Hattingen ist gefragt – um die 900 Menschen nutzen das kostenlose Internet täglich, obwohl es bisher nur punktuell verfügbar ist. Denn es fehlen mehr Bürger, die mithelfen, das Netz aufzubauen. Bei vielen überwiegt aber die Skepsis. Das will die Initiative Freifunk Ennepe-Ruhr-Kreis, aus der inzwischen ein eingetragener gemeinnütziger Verein geworden ist, ändern. Auch das Stadtmarketing steht hinter der Idee, kostenloses Internet anzubieten.

Eine Karte im Internet zeigt, wo es Freifunk-Router gibt. Die Punkte zeigen, wie viele Leute aktuell auf einem Gerät eingewählt sind
Eine Karte im Internet zeigt, wo es Freifunk-Router gibt. Die Punkte zeigen, wie viele Leute aktuell auf einem Gerät eingewählt sind © freifunk-hattingen.de

„Wir brauchen das“, sagt Georg Hartmann, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins. Sein Ziel sei ein flächendeckendes Angebot in der Innenstadt. Dem würden sich sicher auch Marcus Benthaus und die anderen Aktiven des Freifunk-Vereins anschließen. Vor etwa zwei Jahren hat der Hattinger gemeinsam mit Sascha Kursawe die Initiative in der Ruhrstadt ergriffen. Das Ergebnis bis heute: Etwa 250 Geräte im Stadtgebiet sorgen dafür, dass punktuell ein kostenloses Surfen im Internet möglich ist.

Ein Großteil der Geräte steht dabei in der Innenstadt, die Stadtteile sind nur spärlich eingebunden. „Unter der Augustastraße und um den Untermarkt ist die Abdeckung ganz gut“, erklärt Marcus Benthaus. Besonders die Geräte der Carré-Apotheke, der Fleischerei Müller, aber auch die der Sparkasse werden genutzt. Teilweise sind dort jeweils bis zu 35 Nutzer gleichzeitig eingewählt. Und obwohl bereits viel erreicht wurde, reicht die Anzahl der Geräte längst nicht aus, um den Freifunk wirklich flächendeckend erreichbar zu machen.

Hilfe des Stadtmarketings gefragt

„Alles steht und fällt mit unserer Initiative, von selbst kommen nur ganz Wenige auf uns zu“, bedauert Benthaus. Und selbst eine Informationstour bei den Händlern stieß zuletzt vor allem auf Skepsis. „Uns fehlt die Kooperation mit dem Stadtmarketing. Darauf warten wir noch“, sagt der Freifunk-Initiator. Georg Hartmann räumt ein, dass der Kontakt eingeschlafen ist. „Ich werde den jetzt aber neu aufnehmen für eine gemeinsame Tour durch die Stadt“, verspricht er.

Schon seit Ende 2015 ist die Stadtverwaltung dabei – hier vom Freifunk-Verein Jan Pleschke (l.) und Marcus Benthaus (r.) mit Kämmerer Frank Mielke.
Schon seit Ende 2015 ist die Stadtverwaltung dabei – hier vom Freifunk-Verein Jan Pleschke (l.) und Marcus Benthaus (r.) mit Kämmerer Frank Mielke. © Fischer

Marcus Benthaus plant unterdessen weiter. „Im diesem Jahr soll Freifunk im Freibad kommen“, kündigt er an. Die Idee, den Weihnachtsmarkt und das Altstadtfest über mobile Stationen komplett ans Internet anzuschließen, bleibt bisher ein Traum. Zwar machte zuletzt die Bude der Ideenschmiede mit, aber eine ist in der Fläche zu wenig. „Ich würde gern die festen Standorte so weit erweitern, dass mobile Stationen gar nicht mehr nötig sind“, sagt Hartmann mit Blick auf das Altstadtfest. Ein unterstützenswerter Plan. Allein, noch fehlen die, die mitmachen.