Hattingen. . Mann zündelte in Hattinger Asylbewerberheim. Nach Freispruch wegen Schuldunfähigkeit und Einweisung in die Psychiatrie drehte der Mann durch.
Unberechenbar: Erst bedankte sich der Angeklagte Mehari G. für das Urteil. Doch nur wenige Minuten später schlug er mit einem Plastikmülleimer auf Richter Martin Hahnemann ein. Der 52-Jährige erlitt eine Platzwunde und musste vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert werden. Den Angeklagten überwältigten zwei im Saal anwesende Justizwachtmeister.
Nichts hatte an den beiden Prozesstagen auf einen derartigen Aggressionsausbruch hingedeutet. Der etwa 25 Jahre alte Mann aus Eritrea, es gibt unterschiedliche Altersangaben, hatte jeweils am 3. und 12. April sein Zimmer in der Asylbewerberunterkunft an der Werksstraße in Brand gesetzt und das Leben von 160 Menschen gefährdet. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen.
Mann fühlte sich Beobachtet und vermutete Kameras im Rauchmelder
Psychiater Harald Hippler bescheinigte dem Angeklagten im Prozess eine paranoid-halluzinatorische Erkrankung: „Er hört Stimmen, die nicht da sind.“ Außerdem fühlte der Angeklagte sich durch Kameras beobachtet, die er im Rauchmelder vermutete.
Die XVI. Essener Strafkammer sprach ihn zwar wegen Schuldunfähigkeit frei, wies ihn aber wegen Wiederholungsgefahr auf nicht absehbare Zeit in die geschlossene Psychiatrie ein. Das Urteil nahm er sofort an: „Ich finde es okay“, sagte er. Kurz darauf schlug er zu.