Gladbeck. Wie gerne leben Sie in Ihrem Stadtteil? 2112 Gladbecker haben auf diese Frage bei unserem Stadtteil-Check geantwortet. Das sind die Ergebnisse.
Die Gladbecker leben im Großen und Ganzen gerne in ihren Stadtteilen. Mit einer Gesamtnote von 2,48 bewerten die 2112 Teilnehmer des Stadtteil-Checks die Situation – mit allerdings gravierenden Unterschieden zwischen den einzelnen Stadtteilen. Und auch in einigen Themenfeldern sehen die Bürger noch Luft nach oben.
Dieses Fazit lässt sich aus der großen Umfrage „Stadtteil-Check“ der Redaktion aus dem Frühjahr 2020 ziehen, an der insgesamt 2112 Gladbecker Leserinnen und Leser teilgenommen haben: Sie gaben ihren Stadtteilen in zwölf Kategorien Schulnoten von 1,0 bis 6,0 – von der Versorgung mit gastronomischen Angeboten über die Kinderfreundlichkeit und die Verkehrsanbindung bis hin zur Sauberkeit und Sicherheit in ihrem Wohn-Stadtteil.
- Wie Ihr Stadtteil abgeschnitten hat, finden Sie in dieser Übersicht
- Auf dieser Themenseite sammeln wir neben den Stadtteil-Zeugnissen ab sofort auch Analysen
Ellinghorst bewerten die Bewohner mit der besten Note
Mit einer Gesamtnote von 1,98 ist Ellinghorst der beliebteste Stadtteil in Gladbeck, dort fühlen sich die Menschen am wohlsten. Ganz dicht gefolgt von Alt-Rentfort mit einer Gesamtnote von 1,99. Am schlechtesten schneiden Brauck und Butendorf mit einer Note von 3,19 bzw. 3,04 ab. Hier zeigt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. Nimmt man den Schnitt aus allen Gesamtnoten der zehn Stadtteile, dann erreicht ganz Gladbeck von seinen Bewohnern die Bewertung von 2,48 – liegt also im Mittelfeld zwischen gut und befriedigend.
Ein gutes Stimmungsbild
Die Umfragen „Stadtteil-Check“ der Funke-Lokalredaktionen im Ruhrgebiet liefern ausdrücklich keine repräsentativen Ergebnisse, weil die Teilnehmer nicht gezielt nach sozio-demografischen Merkmalen ausgewählt wurden, sondern selbst nach Aufrufen über ihre Teilnahme entschieden haben. Die Umfragen geben die subjektive Meinung der teilnehmenden Bürger wieder.
Berücksichtigt wurden alle, die mindestens zehn der 14 Fragen beantwortet haben. Aber: „Der Stadtteil-Check liefert wegen der sehr großen Beteiligung ein gutes Stimmungsbild“, sagt Dr. Ana Moya, die für die Auswertung zuständige Statistik-Expertin der Funke Mediengruppe. „Es wurde darauf geachtet, dass in jedem Stadtteil eine ausreichende Teilnehmerzahl erreicht wurde, um aufschlussreiche Aussagen treffen zu können.“
Auffallend schlechte Noten erhielten wir auf die Frage „Wie bewerten Sie den Einsatz von Kommunalpolitikern und Stadtverwaltung für Ihren Stadtteil?“ Diesen bewerten die Gladbecker mit der Note 3,46. Auch hier liegen Brauck (3,90) und Butendorf (3,82) ganz weit hinten – nur in Rentfort-Nord wird die Lage mit der Note 4,02 noch schlechter bewertet. Doch diese schlechte Bewertung ist kein Gladbecker Phänomen: Die Kommunalpolitik erhielt bei den Stadtteilchecks in den umliegenden Städten ebenfalls die schlechtesten Noten aller abgefragten Kategorien. Die Bottroper etwa geben ihrer Lokalpolitik nur eine 3,45, die Essener eine 3,56.
Gastronomisches Angebot und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind verbesserungswürdig
Die schlechteste Bewertung aber geben die Gladbecker dem gastronomischen Angebot in ihrer Stadt. Sie bewerten dieses mit der Note 3,96. Besonders unzufrieden sind die Teilnehmer des Stadtteil-Checks mit der Situation in Schultendorf. Die Note dort liegt bei 4,92. Die zweitschlechteste Note geben die Bürger den Freizeitangeboten in ihrer Stadt: 3,42. Besonders für Mitte I (3,85) und Zweckel (3,81) werden schlechte Noten vergeben. Bei der medizinischen Versorgung hinkt vor allem Ellinghorst hinterher. Mit der Note 3,10 liegt der Stadtteil deutlich hinter der Gesamtnote in allen Stadtteilen von 2,61.
Erstaunlich zufrieden sind die Bürger mit dem Nahverkehr. Die Gesamtnote liegt bei 2,55 – es ist die am besten bewerteteste Frage im Stadtteil-Check. Eine interessante Erkenntnis aus dem Stadtteil-Check: Das oft diskutierte Sicherheitsgefühl der Bewohner – das auch im Wahlkampf eine Rolle spielt – bewerten die Gladbecker überraschend gut: Das Thema Sicherheit erhält mit 2,78 die fünftbeste Note von allen 13 Kategorien. Besser bewertet werden einzig die medizinische Versorgung (2,61), Seniorenfreundlichkeit (2,64), Kinderfreundlichkeit (2,69), und eben der Nahverkehr (2,55).
Redaktion arbeitet die Ergebnisse der Umfrage auf
Die WAZ wird die Ergebnisse der Umfrage in den kommenden Wochen analysieren, mit Anwohnern und Experten über gute und schlechte Noten, Probleme und Lösungsvorschläge sprechen. Die Redaktion wird Vor-Ort Besuche absolvieren – und ihre Eindrücke in mehreren Folgen schildern.
Dabei wird sich die Redaktion auf die Ergebnisse zu Themengebieten und Stadtteilen konzentrieren, die journalistisch betrachtet interessante Auffälligkeiten ergeben haben. Die Ergebnisse für die einzelnen Stadtteile – grafisch aufbereitet – können bereits eingesehen werden. Die Stadtteilzeugnisse finden Sie entweder direkt hier oder unter: waz.de/gladbeck-check
>>> Diese Fragen haben die Teilnehmer beantwortet.
- In welchem Stadtteil leben Sie?
- Wie beurteilen Sie die Sicherheit in Ihrem Stadtteil?
- Wie bewerten Sie den Einsatz von Kommunalpolitikern und Stadtverwaltung für Ihren Stadtteil?
- Wie beurteilen Sie die Sauberkeit in Ihrem Stadtteil?
- Wie bewerten Sie den Nahverkehr in Ihrem Stadtteil?
- An die Autofahrer: Wie ist die Parkplatzsituation in Ihrem Stadtteil?
- Wie beurteilen Sie die medizinische Versorgung in Ihrem Stadtteil?
- Wie beurteilen Sie die Seniorenfreundlichkeit in Ihrem Stadtteil?
- Vergeben Sie eine Schulnote für die Kinderfreundlichkeit in Ihrem Stadtteil.
- Vergeben Sie eine Schulnote für die Einkaufsmöglichkeiten in Ihrem Stadtteil.
- Wie ist das gastronomische Angebot in Ihrem Stadtteil?
- Wie beurteilen Sie das Freizeit- und Naherholungsangebot in Ihrem Stadtteil?
- Vergeben Sie eine Schulnote für das Gemeinschaftsgefühl in Ihrem Stadtteil.
- Wie gerne leben Sie in Ihrem Stadtteil? Welche Gesamtnote geben Sie Ihrem Stadtteil?