Gladbeck. Im Internet wird schon gewarnt - die Eiswasser-Kübelei gefährde die Eisberge. Ein Scherz, klar. Fest steht aber, die Ice Bucket Challenge, die gerade auch in Gladbeck äuerst beliebt ist, scheidet die Gemüter. Nicht jeder hat Spaß daran, Wasser mit Eisstückchen über den Kopf gegossen zu bekommen.

Der Hype um die „Ice Bucket Challenge“ ist in Gladbeck angekommen. Und wie das bei solchen Massenbewegungen nun mal ist: Die einen finden’s toll, die anderen sind total genervt von diesen Menschen, die sich mit Eiswasser überkübeln lassen. Doch was tun, wenn man nominiert wird?

Bürgermeister Ulrich Roland hat der eisigen Dusche vor kurzem eine klare Absage erteilt. „Ich bin Leichtathlet, und die sind ja bekanntlich eher wasserscheu“, erklärte Roland der WAZ. Das eigentliche Ansinnen aber hinter der Herausforderung, auf die seltene, unheilbare Nervenerkrankung ALS aufmerksam zu machen, befürwortet Gladbecks Bürgermeister. Und deshalb hat er auch sein Portemonnaie gezückt und für den guten Zweck gespendet.

„Das Gute“, sagt er, „steht bei dieser Aktion eindeutig im Vordergrund.“ Inhaltliche Schützenhilfe für die Ablehnung der eigentlichen Challenge hat Roland sich bei Fußballtrainer Felix Magath geholt. Der hatte die Eiswasserdusche mit der Begründung abgelehnt, dass man von einer Spende doch mehr habe als von seinem nassen Kopf. Auch der SPD-Landtagsabgerodnete Michael Hübner - er wurde schon drei Mal nominiert! - hat die Herausforderung abgelehnt. "Da mache ich nicht mit", bezog er klar Stellung.

Ganz anders sieht das Jörg Schwalvenberg. Für den Chef der Elektrofirma Langewender und früheren König der Schützen in Mitte steht fest: „Man freut sich doch, wenn man nominiert wird. Die Geschichte ist mittlerweile so bekannt, da ist es doch schon komisch, wenn niemand einen dazu auffordert.“

Schwalvenberg auf jeden Fall ließ sich „schlagartig erfrischen“ und gab die nasse Herausforderung dann an den amtierenden Schützenkönig in Mitte, Sami Kemmuna, weiter. Der machte aus seinem Zusammentreffen mit dem Eiswasser-Eimer direkt eine kleine Party - und lud die Schützen zu Bier, Grillwurst und natürlich zum Zuschauen ein.

Für Jörg Schwalvenberg steht fest: „Die Challenge ist eine tolle Sache. Man kann ja auch teilnehmen und trotzdem spenden."