Gladbeck. Tatjana und Patrick Bachert sind leidenschaftliche Halloween-Fans. Ihr Haus an der Arenbergstraße in Gladbeck haben sie mit gruseligen Gestalten geschmückt, Skelette baumeln in den Bäumen, Zombies schauen aus Gräbern. Kinder, die mutig genug sind, werden mit Süßigkeiten belohnt.

Ein Zombie windet sich aus einem matschigen Grab. Gerippe hängen in den Bäumen, schwingen im Wind hin und her, riesige Spinnen haben das Haus eingenetzt. Der Vorgarten der Bacherts an der Arenbergstraße ist die Hölle. Wie muss es da erst im Inneren des Hauses aussehen? Hinter dieser Tür müssen sicher Höllenhunde wohnen.

Tatsache. Zwei tiefschwarze Vierbeiner empfangen die Besucher – aber wenn das Höllenhunde sein sollen, dann besteht kein Grund zur Furcht vor der Unterwelt. Ayka und Balou heißen die beiden Labradore von Tatjana und Patrick Bachert, und wie ihre Menschen sind die Tiere äußerst freundlich. Ob sie deren Leidenschaft für Halloween teilen?

„Denen ist das egal“, sagt Patrick Bachert (32) lachend. Ihm aber nicht. Und seiner Frau Tatjana (28) auch nicht. Seit vier Jahren dekorieren die beiden Zweckeler ihr altes Zechenhaus im Oktober mit gruseligen Gestalten – jedes Jahr kommen ein paar Erschrecker dazu.

Vorbilder aus den USA

Die Vorbilder kommen, klare Sache, aus den USA. „Das habe ich immer im Fernsehen gesehen, wie die da die ganzen Häuser dekorieren“, schwärmt Tatjana Bachert, „da zu wohnen, das wäre was.“ Nun sind die beiden aber fest in Zweckel verwurzelt. Und so muss der Halloween-Deko-Spaß eben an die Arenbergstraße kommen.

Warum sie sich solche Mühe geben, wochenlang dekorieren, Kürbisse schnitzen, Spinnweben aufhängen, Gräber mulchen und viel Geld ausgeben? „Wir finden das schön, besonders, wenn die Kinder kommen“, sagt Tatjana. Die Kinderlein kommen zuhauf am Abend des 31. Oktobers. Wer sich durch die Gruselparade traut, durch den künstlichen Nebel, sich auch von unheimlichen Geräuschen nicht abschrecken lässt und sich dann noch traut ,„Süßen, sonst gibt’s Saures“ zu fordern, wird reichlich belohnt. „Letztes Jahr haben wir für 150 Euro Süßigkeiten verteilt.“

In Zweckel hat sich das Horrorhaus herumgesprochen

An der Arenbergstraße ist das Halloween-Haus längst bekannt. „Die Leute warten immer schon, wann wir endlich anfangen zu dekorieren. Sobald wir loslegen, kommen alle gucken.“ In diesem Jahr mussten sie etwas länger warten. Bei dem milden Oktoberwetter konnten die Kürbisse erst spät geschnitzt werden, sonst wären sie vergammelt. Mitstreiter haben die Bacherts allerdings noch nicht gefunden. „Das wäre der Hammer, wenn die ganze Straße mitmachen würde“, sagt Patrick Bachert.

Auch im Freundeskreis ist das Halloween-Fest bei den Bacherts ein fester Termin. Kostüme sind Ehrensache. Tatjana Bachert wird sich heute Abend in eine Hexe verwandeln, Ehemann Patrick ist sich noch nicht sicher. Ihr Bruder, erzählt sie, habe viel Spaß daran, Kinder zu erschrecken. Besonders leichte Opfer seien Jugendliche. „Die jüngeren Kinder, so bis sieben, acht Jahre, sind sehr angstlos“, sagt sie.

Einen romantischen Faktor hat der 31. Oktober für Bacherts übrigens auch. Denn bei einer Halloween-Party haben sie sich verliebt, vor zwölf Jahren.