Gladbeck. . Er spielt bei Päpstlichen Generalaudienzen, ist Organist an der Basilika St.-Peter in Rom. Der Italiniener Gianluca Libertucci gehört zu den großen Orgelvirtuosen dieser Zeit. Und konnte durch die Beziehungen eines Gladbeckers als Star-Gast für die Gladbecker Orgeltage gewonnen werden.

Er ist Organist an der Päpstlichen Basilika St. Peter zu Rom. Auch in der Kapelle der Heiligen Martin und Sebastian der Schweizer Garde spielt Gianluca Libertucci. Er sitzt an der „Königin der Musikinstrumente“ bei Päpstlichen Generalaudienzen, Papst Benedikt XVI. lauschte der Kunst des Musikers und schüttelte dem Römer die Hand. Schon als Kind sang Libertucci in der berühmten „Cappella Sistina“. Einen klingenden Namen hat sich der Organist, Jahrgang 1967, erworben.

Was bringt so einen herausragenden Musiker dazu, sich auf den Weg nach Gladbeck zu machen? Denn dort ist der päpstliche Organist am 15. September ab 16 Uhr zu hören – in der Propsteikirche St. Lamberti an der Horster Straße. Gianluca Libertucci will bei den 27. Gladbecker Orgeltagen „Italienische Heiterkeit“ in Noten versprühen.

Suttmeyer lässt persönliche Beziehungen spielen

Eigentlich müsste die Frage ja lauten: „WER bringt so einen Künstler nach Gladbeck?“ Die Antwort: Konrad Suttmeyer, dem „Vater“ des Orgelzyklus’, ist es gelungen – wie so oft in der Vorjahren holt er auch dieses Mal renommierte Virtuosen in die Propsteikirche. Eine Agentur schaltet der 59-Jährige nicht ein. Der Kirchenmusiker sagt, er lasse persönliche Beziehungen spielen, um herausragende Musiker aufs Programm setzen zu können. Denn: Unter Kollegen kennt und hilft man sich.

So werden sich auch bei der 27. Auflage international wirkende Meister ihres Fachs an die wertvolle Klais-Orgel setzen. Und ohne die Kunst der anderen Interpreten schmälern zu wollen: Das Konzert von Libertucci dürfte ein besonderes Glanzlicht setzen.

Zum Auftakt der fünfteiligen Reihe interpretiert Prof. Jürgen Kur­sawa von der Robert Schumann Hochschule am Sonntag, 1. September ab 20 Uhr ein „Klassisches Orgelkonzert“ mit barocker Musik. Als Einstieg hat er die fulminante Toccata in d-Moll gewählt, für viele Hörer die „Mutter aller Orgelmusik“.

Mit Händen und Füßen

Große Werke der französischen Orgelschule hat seine Schülerin Mi-Kyung Kim aus Südkorea für ihr Konzert am 8. September (16 Uhr) ausgewählt. Den Zyklus „Die Himmelfahrt“ des modernen Komponisten Olivier Messiaen stellt sie der großen Symphonie Nr. VI des Romantikers Charles Marie Widor gegenüber.

Der Pole Michal Markuszewski ist am 22. September (20 Uhr) zu Gast. Er lässt Stücke vom Barock bis in die Jetztzeit, von Polen über Deutschland und Dänemark bis nach England erklingen.

Im Abschlusskonzert am 29. September (16 Uhr) sitzen mit Heinz Otto Kuhlemann und Konrad Suttmeyer zwei Gladbecker am Spieltisch und interpretieren Werke für vier Hände und vier Füße.