Gladbeck. . Wenige Tage vor der entscheidenden Ratssondersitzung spitzt sich die A-52-Diskussion auf einen konkreten Punkt zu: Wer wird an der Formulierung der Frage zum geplanten Ratsbürgerentscheid beteiligt? In einem offenen Brief unterstreichen die Bürgerinitiativen ihre Forderung nach Mitwirkung.

Das Netzwerk der A52-Bürgerinitiativen schickte am Montag einen fünfseitigen Offenen Brief an Bürgermeister Ulrich Roland. Ein Kernpunkt: Im Sinne der „zugesagten Transparenz und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern“ bittet das Netzwerk der A52-Bügerinitiativen, „dass wir im Vorfeld bei der Satzungsänderung und bei der Formulierung der Entscheidungsfrage sowie der ,Hinweise’ mitwirken können“.

Der Offene Brief wurde zeitgleich auch an alle Mitglieder des Rates geschickt. In dem Brief finden sich noch weitere konkrete Forderungspunkte, die vor allem die Besorgnis der Bürgerinitiativen spiegeln, dass nicht alle A52- und Verkehrsaspekte im Zuge des geplanten Ratsbürgerentscheids angemessen thematisiert werden.

So argumentiert das Netzwerk, „dass es für die Gladbecker Verkehrsprobleme außer dem Verhandlungsergebnis und einer Nullvariante (kein Ausbau; die Red.) durchaus andere Lösungsmöglichkeiten gibt“. In dem Brief unterstreichen die Netzwerk-Aktiven die Notwendigkeit von Investitionen in innovative Verkehrslogistik oder auch in attraktive und direkte Schnellbusangebote, um Verkehrsspitzen zu reduzieren. Sie verweisen auf andere europäische Ballungsräume, wo es solche Modelle gebe.

„Wir sehen keinen Grund zu derartiger Eile“

Alles in allem geht es den Bürgerinitiativen hier also darum, andere Lösungsmodelle als den A-52-Ausbau in den Blick zu rücken. Und so fordern sie auch, in der Informations-Broschüre der Stadt, die an alle abstimmungsberechtigten Bürger geschickt werden soll, zu Wort kommen zu können. Nochmals kritisieren die Bürgerinitiativen die zeitliche Planung zum Ratsbürgerentscheid: „Wir sehen keinen Grund zu derartiger Eile.“ Das Netzwerk bittet den Bürgermeister, die für 12. Januar geplanten Entscheidungen zu vertagen.

Wenn sich die Ratspolitiker am Donnerstag trotzdem zur Sondersitzung treffen sollten, liegt ihnen nach aktuellem Stand folgender Frage-Vorschlag der Verwaltung zur Abstimmung vor: „Soll sich die Stadt Gladbeck an der Finanzierung eines ca. 1,5 km langen Tunnels zwischen Phönix- und Graben-/Landstraße mit rund zwei Millionen Euro beteiligen, wenn die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden?“