Gladbeck. .
„Hunde-Flüsterer“ nennen ihn manche Kunden, „Gassigeher“ sagen andere zu ihm. Eine offizielle Berufsbezeichnung für das, was er tut, kennt Dirk Barnhusen selber nicht. „Andere sitten Babys, ich sitte Hunde“, sagt der 40-Jährige.
Der 40-Jährige hat lange als Energieelektroniker und PC-Techniker gearbeitet, und dann passierten zwei Dinge, die zwar nichts mit einander zu tun hatten, aber sein Berufsleben völlig veränderten: Er verlor seinen Job, und das neue Landeshundegesetz trat in Kraft. Letzteres verbietet Menschen ohne Sachkundenachweis, einen sogenannten Kampfhund auszuführen. Was also tun, wenn der sachkundige Halter erkrankt oder aus anderen Gründen verhindert ist, mit seinem Vierbeiner ins Freie zu gehen? Eine Marktlücke, befand Dirk Barnhusen – und wagte im Februar dieses Jahres den Sprung in die Selbstständigkeit.
Service telefonisch buchbar
„Bad dog“ hat Dirk Barnhusen seine Firma genannt. Buchen können Interessierte seinen Service unter 3188823 oder 01520-6530893. Termine: montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags und sonntags nach Absprache.
Natürlich führt der 40-Jährige nicht nur „Kampfhunde“ aus, er bietet eine ganze Dienstleistungspalette rund um den Hund an. Professionelles Gassigehen gehört dazu. „Nicht mal eben zum nächsten Baum“, erklärt er. „Eine Stunde bin ich dann mit dem Tier unterwegs, und zwar immer anderswo, sonst wird’s ihm langweilig.“ Ältere Menschen gehören zu seinen Kunden, die einen solchen Marsch nicht mehr schaffen.
Andere rufen Dirk Barnhusen an, wenn sie nicht wissen, wohin mit dem Vierbeiner, wenn sie ihn mal nicht mitnehmen können. „Andere sitten Babys, ich sitte Hunde“, sagt Dirk Barnhusen. Stundenweise meistens (auch in der gewohnten Umgebung der Tiere), aber bei Stammkunden dürfen es ruhig Tage oder Wochen sein, bei einem Krankenhausaufenthalt oder Urlaub zum Beispiel.
Einen sozialen Zweck erfüllen
Sein großer Kombi eignet sich bestens als „Tiertaxi“. Deshalb transportiert der 40-Jährige Hunde auch zum Tierarzt oder zum Hundesalon. Und schließlich gehört die „Resozialisierung von Hunden mit Problemen“ zu seinem Leistungsspektrum. Allerdings: „Das hat nichts mit einer Hundeschule zu tun, in den meisten Fällen gebe ich den Haltern Tipps – Resozialisierung von Herrchen und Frauchen also quasi“, lacht Barnhusen, der längerfristig von der Einrichtung eines psychologischen Hundezentrums träumt.
Einstweilen hofft er, mit seinem Service auch einen sozialen Zweck erfüllen zu können: „Es gibt eine ganze Reihe älterer oder kranker Menschen, die sich kein Tier anschaffen, obwohl es aus medizinischer oder psychologischer Sicht sinnvoll und nützlich wäre. Vielleicht tun sie es jetzt – eine Menge Arbeit könnte ich ihnen ja abnehmen.“