Gladbeck. Das Laub häuft sich am Brinkerfeld auf der Straße und auf Gehwegen an. Anwohner wissen nicht mehr wohin damit und sind sauer auf den ZBG.
- Gladbecker Anwohner klagen über den Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG).
- Die Straßenreinigung würde nicht regelmäßig kommen.
- Das habe zur Folge, dass sich Laub auf der Straße und auf den Gehwegen anhäuft.
Der goldene Herbst sorgt mit seinen bunten Blättern nicht bei allen Gladbeckern für gute Stimmung. Bei den Anwohnerinnen und Anwohnern der Straße Brinkerfeld gibt es dieser Tage viel Ärger und Frust. „Jedes Jahr haben wir im Herbst dieses Problem“, klagt Fatih Bagli und zeigt dabei auf die Mengen an Laub, die sich entlang der Straße und auf den Gehwegen häufen.
Das Problem: Planmäßig sollte sich der Zentrale Betriebshof Gladbeck (ZBG) jeden Dienstag um die Reinigung des Brinkerfelds kümmern. Doch davon würden die Anwohner nichts mitbekommen, wie einige von ihnen unserer Redaktion berichten. Entlang der Straße stehen mehrere Platanen und Eichen. Die großen Bäume werfen zu dieser Jahreszeit viele Blätter ab.
Gladbecker befürchtet Gefahren durch nasses Laub für Kinder
Doch wohin mit dem ganzen Laub? Die vom ZBG gestellten Laubbehälter sind bereits voll. Um die Mengen jedoch beseitigen zu können, würden die Behälter einfach nicht ausreichen, oder sie würden zu selten geleert, kritisieren Bagli und einige Nachbarn.
„Ich finde es beschämend hier“, sagt der verärgerte Gladbecker. Es sei zum einen kein schöner Anblick, zum anderen sehen die Anwohner des Brinkerfelds noch ein viel größeres Problem. Sie befürchten Gefahren im Straßenverkehr. Am Brinkerfeld würden einige Familien mit kleinen Kindern und auch ältere Menschen wohnen, so Bagli. Sowohl für Fußgänger und Radfahrer als auch für Autofahrer könne das Laub zur Gefahr werden – besonders bei Nässe. „Ich möchte nicht, dass Kinder oder andere Menschen hier auf dem Laub ausrutschen und sich verletzen.“
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Zudem sei der Gehweg in einem schlechten Zustand. Dort, wo die Bäume stehen, ragen an manchen Stellen Pflastersteine aus dem Boden. „Stolperfallen“ nennt Bagli diese Stellen und achtet besonders auf seine Kinder, wenn sie mit dem Fahrrad dort langfahren. Außerdem würden zum Teil dicke Äste von den Bäumen herunterfallen. Auf Anfrage der Redaktion erklärt der ZBG, dass jeder Baum mindestens einmal im Jahr auf schadhafte Äste kontrolliert werde. Jedoch könne auch ein gesunder Ast bei Stürmen aus einem Baum herausbrechen.
ZBG weist Vorwürfe zurück: Anlieger sind für Reinigung der Gehwege verantwortlich
Auch die Anwohner des Brinkerfelds haben sich mehrfach an den ZBG gewandt. „Entweder hieß es, dass die Straßenreinigung schon da war – das war sie aber nicht“, sagt Bagli, „oder uns wurde gesagt, dass Mitarbeitende krank seien.“ Auf Anfrage der Redaktion erklärt Marcel Mühle, Leiter des Sachgebiets Kommunikation, Wertstoffhof und Fuhrpark-Service beim ZBG, hingegen, dass dort in der Vergangenheit aufgrund der Beschwerden teilweise sogar häufiger gefegt worden sei als vorgesehen. „Wenn unsere Kehrmaschine morgens die Straße reinigt, kann es durchaus vorkommen, dass man davon abends nichts mehr sieht, weil wieder neues Laub vom Baum gefallen ist“, sagt er.
Laut Mühle hätte ein ZBG-Fahrer jedoch beobachtet, wie einige Anwohner nach der Straßenreinigung das Laub aus den Vorgärten oder von den Gehwegen auf die Straße kehren. „Das erleben wir nicht nur am Brinkerfeld. Vielen Bürgern ist nicht bewusst, dass bis auf Ausnahmen der jeweilige Anlieger für die Reinigung des Gehwegs verantwortlich ist“, sagt Mühle. Die Kehrmaschine könne größere Laubberge im Vorbeifahren nicht aufkehren, so der Sprecher.
Gladbecker Betriebshof: „Wir fegen immer alle Straßen“
Als freiwillige Hilfsleistung des ZBG gebe es Laubbehälter, von denen der Betriebshof nur eine begrenzte Zahl zur Verfügung stellen könne. Im gesamten Stadtgebiet gibt es mehr als 750 große Container und kleinere Behälter. „Damit können Anwohner Laub entsorgen, das von Straßenbäumen auf die Gehwege fällt.“ Das Entleeren dieser Behälter laufe zusätzlich zur Straßenreinigung, was üblicherweise an Samstagen passiere. Noch mehr Behälter noch häufiger zu leeren, sei logistisch jedoch nicht möglich.
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Bei vollen Laubbehältern empfiehlt der ZBG, das Laub entweder in der Biotonne oder kostenlos in Säcken am Wertstoffhof an der Wilhelmstraße zu entsorgen.
Grundsätzlich weist Mühle darauf hin, dass die Kehrmaschinen im Herbst nicht wie in der restlichen Jahreszeit ein- bis zweimal pro Tag entleert werden müssen, sondern sechs- bis achtmal, daher schaffen sie nicht die gleiche Strecke wie im restlichen Jahr. „Wir tun alles, um dagegen anzukämpfen. In der Laubzeit kann es jedoch vorkommen, dass nicht wie gewohnt jeden Dienstag gereinigt wird, sondern es können dann auch mal acht oder neun Tage bis zur nächsten Reinigung vergehen. Aber wir fegen immer alle Straßen“, betont er.
In diesem Jahr sei die Situation jedoch extrem. Durch das stürmische Wetter sei Ende vergangener Woche viel Laub auf einmal gefallen. Die jährlich anfallenden 700 Tonnen Laub könnten nicht innerhalb einer Woche von den Straßen geholt werden.
>> SO FUNKTIONIERT DIE STRASSENREINIGUNG IN GLADBECK
- Auf Anfrage der Redaktion erklärt der ZBG, dass fast alle Straßen wöchentlich mit einer Kehrmaschine gereinigt werden. Die fußläufigen Fahrbahnen in der Innenstadt werden täglich gekehrt.
- Die Reinigung der Gehwege obliegt den angrenzenden Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern. Sie sind einmal wöchentlich zu reinigen.
- Der ZBG weist darauf hin, dass es bei Verschmutzungen oder Laubfall vorkommen kann, dass man öfter zu Besen und Schaufel greifen muss. Ebenso sind die Gehwege auch im Winter von Eis und Schnee zu befreien.