Gladbeck. Für Meryem Cin ist die Zeit seit dem Gladbecker Appeltatenfest 2022 wie im Flug vergangen. Sie erzählt von den Aufgaben als Appeltatenmajestät.

Meryem Cin ist eine lebensfrohe, herzliche Frau Frau. Sie steckt voller Energie und Tatendrang – und wenn sie könnte, dann würde die 39-Jährige wohl am liebsten die ganze Welt umarmen. Seit dem vergangenen September ist Meryem Cin die amtierende Appeltatenmajestät in Gladbeck. Noch gut zwei Monate, dann muss die Mutter von drei Kindern das Apfelzepter weiterreichen. Denn auf dem Appeltatenfest am ersten September-Wochenende wird die neue Gladbecker Apfel-Königin gekrönt.

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Wer sich dem Wettbewerb um das Amt der Appeltatenmajestät stellt, muss wissen: Ein Jahr lang wird sie – es dürfen ausschließlich Frauen antreten – die Stadt Gladbeck bei Terminen, auf Veranstaltungen und bei offiziellen Anlässen repräsentieren. Meryem Cin hat so ziemlich jede Sekunde ihrer Amtszeit in vollen Zügen genossen, sagt sie im Gespräch mit der WAZ, zuhause auf der Terrasse ihres Hauses in Butendorf. Ein weiteres Jahr als Appeltatenmajestät absolvieren? Das schließt sie allerdings für sich aus. Ihre Begründung dafür kommt von Herzen: „Ich möchte einfach, dass meine Nachfolgerin, wer immer es auch sein wird, eine genau so schöne Zeit erlebt wie ich, mit genauso vielen wunderbaren, positiven Erfahrungen!“

Für die Gladbecker Appeltatenmajestät war die Reise nach Alanya ein absolutes Highlight

Die Appeltatenmajestät Meryem Cin beim Museumstag in Wittringen, gemeinsam mit Bürgermeisterin Bettina Weist, Museumsleiterin  Susanne Peters-Schildgen und Walter Hüßhoff vom Museumsverein.
Die Appeltatenmajestät Meryem Cin beim Museumstag in Wittringen, gemeinsam mit Bürgermeisterin Bettina Weist, Museumsleiterin Susanne Peters-Schildgen und Walter Hüßhoff vom Museumsverein. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Ein absolutes Highlight, berichtet Cin, sei für sie die Reise nach Alanya gewesen. Den Aufenthalt in Gladbecks türkischer Partnerstadt erhält jede frisch gekrönte Appeltatenmajestät als ein besonderes Präsent. „Eine Woche Strandurlaub mit meinem Mann Sertan, das war absolut genial“ schwärmt die 39-Jährige noch immer. Doch gab es natürlich auch ein offizielles Besuchsprogramm, das Gladbecks Appeltatenmajestät in der Stadt an der türkischen Mittelmeerküste absolviert hat. Der Empfang beim Bürgermeister von Alanya sei nach einem festen Protokoll verlaufen, „fast schon wie ein Staatsempfang“.

Beim Rest des Besuchsprogramm hat Meryem Cin ihre Gastgeber dann immer mal wieder mit eigenen Ideen und Vorstellungen „überrascht“. Zu den Terminen gefahren ist sie nur selten, vielmehr lieber zu Fuß durch Alanya gegangen. „So lernt man doch die Leute viel besser kennen, kommt mit vielen ins Gespräch!“

Warum ein Schulbesuch für Meryem Cin in Alanya so wichtig war

Beim großen Festumzug der Ellinghorster Schützen durften Zeyneb, Zeyd und Musab ihre Mutter Meryem Cin im Oldtimer-Cabrio begleiten. „Das war einfach wunderschön“, sagt die noch amtierende Appeltatenmajestät.
Beim großen Festumzug der Ellinghorster Schützen durften Zeyneb, Zeyd und Musab ihre Mutter Meryem Cin im Oldtimer-Cabrio begleiten. „Das war einfach wunderschön“, sagt die noch amtierende Appeltatenmajestät. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Und sie hat ihrem offiziellen Programm auch noch selbst einen Punkt hinzugefügt, der ihr sehr am Herzen lag: Weil ihre drei Kinder Zeyd (12), Musab (9) und Zeyneb (7) die Waldorfschule in Gladbeck besuchen, wollte Meryem Cin unbedingt das türkische Pendant kennen lernen. „In Alanya gibt es tatsächlich die einzige Waldorfschule in der Türkei. Da musste ich einfach hin!“ Natürlich ermöglichten ihre Gastgeber ihr den Besuch. „Die Schule ist sehr groß, viele Nationalitäten kommen dort zusammen, und alles entspricht der Waldorfpädagogik. Es war ganz toll dort!“ Ihre Eindrücke hat Meryem Cin auf Instagram festgehalten – so wie alle ihre Erlebnisse als Gladbecks Appeltatenmajestät.

Kandidatinnen können sich schon melden

Bewerbungen für das Amt der Appeltatenmajestät nimmt die Stadt Gladbeck bereits jetzt entgegen. Kandidatinnen, die an der Apfel-Olympiade um den Majestäten-Thron teilnehmen möchten, können sich gerne persönlich, telefonisch oder per E-Mail bei Christin Erbe, Altes Rathaus, Zimmer 1, Willy-Brandt-Platz 2, Tel. 02043/ 99 24 77, Mail: appeltatenfest@stadt-gladbeck.de, melden. Voraussetzung: Die Kandidatinnen müssen mindestens 18 Jahre alt und in Gladbeck zuhause sein. Sie sollten flexibel und kontaktfreudig sein. Oder, wie Meryem Cin es ausdrückt: „Man muss mit dem Herzen dabei sein und offen auf die Menschen zugehen!“

Das Appeltatenfest findet am 2. und 3. September statt. An beiden Tagen wird wieder ein buntes Programm für die ganze Familie geben, und in der Innenstadt werden Vereine, Verbände und auch kommerzielle Anbieter präsentieren. Am Sonntag findet die feierliche Krönung der neuen Appeltatenmajestät statt.

Nicht nur in Alanya, auch bei allen Anlässen in Gladbeck ist der noch amtierenden Majestät die Begegnung mit den Menschen ein besonderes Anliegen. Deshalb sind ihr auch die Besuche in den Seniorenheimen der Stadt besonders in Erinnerung geblieben. So wie bei allen offiziellen Terminen, trug sie dabei natürlich ihre Amtskleidung – den schweren, grünen Samtumhang, die opulente Amtskette der Majestäten und das Apfelzepter. Ebenso immer dabei: Ihr Korb voller Äpfel, die natürlich immer alle verteilt werden müssen. „Es war einfach faszinierend, die meisten Seniorinnen und Senioren wussten immer sofort etwas anzufangen mit der Appeltatenmajestät und ihrer besonderen Rolle für Gladbeck. Viele kannten sogar noch den historischen Ursprung des Festes. Es waren einfach immer tolle Gespräche!“

Die Begegnungen in den Kindergärten waren immer besonders herzlich

So richtig das Herz aufgegangen ist der Dreifachmutter auch bei allen Besuchen in Gladbecks Kindergärten. „Wir haben soviel gelacht, es ist so herzlich zugegangen!“ Offizielle Anlässe füllten natürlich ebenfalls den Kalender der Gladbecker Majestät. Sie zählt auf: „Der internationale Museumstag in Wittringen, Empfänge im Rathaus und jetzt aktuell die Woche der Vielfalt“ – mit gleich mehreren Terminen für Cin. Ja und dann – Mitte Mai – das große Schützenfest vom Schützenverein Ellinghorst. Beim Festumzug durch die Stadtteile war die Appeltatenmajestät eine der Ehrengäste. „Beim Umzug bin ich in einem wunderschönen Cabrio mitgefahren, das war einfach unglaublich!“ Was sie besonders gefreut hat: Ihre Kinder durften auch mitfahren.

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Überhaupt, ihre drei Kinder. Sie sind unendlich stolz auf die Mama und ihr Amt. Und Meryem Cin wiederum war es enorm wichtig, den Geschwistern in diesem für die ganze Familie so besonderem Jahr klar zu machen: „Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das auch!“