Gladbeck. Verdi ruft auch für Gladbeck Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst zum Streik auf. Diese städtischen Kitas sind geschlossen.
Der Verdi-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet ruft am Internationalen Frauentag (8. März 2023) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem Warnstreik und Aktionstag auf. Zur Beteiligung sind auch die Beschäftigten der Stad Gladbeck aufgefordert, so dass städtische Kindergärten nur eine Notbetreuung anbieten oder ganz geschlossen sind.
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Die bezirksweite Kundgebung und Demonstration findet in Herne statt. Verdi erwartet bei der Kundgebung mehrere Hunderte Streikende aus den Städten Bochum, Gelsenkirchen, Bottrop und Herne sowie den Kommunen im Kreis Recklinghausen. Am Internationalen Frauentag fordern die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst eine Aufwertung der Arbeit in den sozialpädagogischen Berufen. Die stellvertretende Gladbecker Personalratsvorsitzende, Rebecca Wesselborg, geht von einer „hohen Streikbeteiligung in den städtischen Kindergärten aus“.
Professionelle Arbeit mit Bezahlung zweiter Klasse
![Rebecca Wesselborg, stellv. Personalratsvorsitzende, erwartet eine gute Streikbeteiligung aus Gladbeck. Rebecca Wesselborg, stellv. Personalratsvorsitzende, erwartet eine gute Streikbeteiligung aus Gladbeck.](https://img.sparknews.funkemedien.de/237827325/237827325_1678179968_v16_9_1200.jpeg)
Sie rechnet mit gut 100 Teilnehmenden aus Gladbeck, die zum Warnstreik auf der Straße protestieren werden. Eine Abfrage der Stadtverwaltung ergab folgende Einschränkungen bei der Betreuung in den 15 städtischen Kindergärten: Komplett geschlossen haben zehn Kitas – und zwar die Einrichtungen August-Brust-Straße, Berliner Straße, Bottroper Straße, Frochtwinkel 11, Holthauser Straße, Hermannstraße, Krusenkamp, Ringeldorfer Straße, Vehrenbergstraße und , Waldenburger Straße (auch krankheitsbedingt). Drei Kitas bieten ihren Eltern eine Notbetreuung mit reduzierten Betreuungszeiten und reduzierter Kinderzahl an: Maria-Theresien-Straße, Voßstraße und Wiesenstraße. Regulär geöffnet sind die Kitas Frochtwinkel 28 und Breukerstraße.
Am Streik werden sich aus dem Bereich Sozial und Erziehungsdienst auch Beschäftigte der Schulsozialarbeit, der Jugendeinrichtungen und Freizeittreffs (sie sind aber alle geöffnet) beteiligen. Zudem streiken auch Beschäftigte des Pflegekinderdienstes (PKD) und des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD), die Notfallnummer ist aber selbstverständlich besetzt.
Das Angebot der Kommunalen Arbeitgeber reicht nicht aus
Man müsse weiter auf Warnstreiks setzen, da das das bisherige Angebot des Kommunalen Arbeitgeberverbandes (2500 Euro steuerfreie Sonderzahlung in Tranchen, 5 Prozent Entgelterhöhung in zwei Stufen, Erhöhung des Weihnachtsgeldes) nicht ausreiche, sagt Rebecca Wesselborg. Verdi sagt, auch wenn in der Frage der Gleichstellung schon einiges erreichtworden sei, falle die Verbesserung und Aufwertung von Berufen der Erziehung, Bildung und Sozialen Arbeit, nicht vom Himmel, sondern müsse erkämpft werden. Laut Verdi sind im Sozial- und Erziehungsdienst 83 Prozent der Beschäftigten Frauen, und in den Kindertagesstätten sogar fast 94 Prozent.
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Die Beschäftigten hätten alle eine lange Ausbildung gemacht oder studiert. Sie seien gut qualifiziert und leisteten professionelle sozialpädagogische Arbeit. Gewerkschaftssekretär Eric Lobach: „Das Gehalt von Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagoginnen, mit Bezahlung zweiter Klasse, spiegelt das aber immer noch nicht wieder. Wir sagen: Schluss damit!“