Gladbeck. Nach Fantasy-Büchern legt die Gladbeckerin Helena Faye jetzt einen psychologischen Roman vor. Im Fokus stehen zwischenmenschliche Beziehungen.

Helena Faye ist Gladbeckerin von ganzem Herzen. Auch wenn sie erst seit neun Jahren hier wohnt. Vielleicht weil der heute 34-jährigen Mutter zweier Kinder in Gladbeck das gelungen ist, wovon sie schon seit Schulzeiten in Essen geträumt hat: Autorin werden. Jetzt legt sie einen psychologischen Roman vor.

Mitten in der Corona-Pandemie war es im Jahr 2020 soweit, ihr Erstlingswerk „Calior“, ein Jugendroman, erschien und verkaufte sich gut. Schon bald folgte ein zweites Buch in Kooperation mit einer anderen Schriftstellerin, „Die Knoten der Ewigkeit“ – noch einmal ein Fantasy-Werk, diesmal aber eher düster, für Erwachsene. Das dort einfließende Thema des psychischen Missbrauchs brachte Faye dazu, ihren dritten Roman nicht in der Fantasiewelt, sondern im Hier und Jetzt zu verankern.

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„Keine Version von Dir“ erzählt die Persönlichkeitsentwicklung einer jungen Frau. Lola steckt in einer toxischen Beziehung. Die Frau kann sich nach und nach mit der Hilfe einer befreundeten Journalistin und einer Musikergruppe daraus befreien und sich selbst finden. „Lola versuchte es immer, allen recht zu machen und hatte sich selbst dabei verloren“, umreißt Helena Faye die Problematik.

Stecken autobiografische Züge dahinter? Das möchte Helena Faye, ein Pseudonym, genauso wenig verraten wie ihren richtigen Namen. Aber: „Ja, meine neue Lebenssituation und die Trennung von meinem Mann sind auf jeden Fall eingeflossen.“ Viel Zeit hätte sie in den vergangenen Monaten gehabt, um über sich und andere Menschen nachzudenken. Daraus hat sich dann immer plastischer die Figur der Lola geformt.

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Im Roman reihen sich psychologische Betrachtungen und tiefsinnige Wendungen aneinander, das Ganze eingebettet in den Hauch einer Romanze, die „sich aber sehr langsam entwickelt“. So ganz kann sich Faye übrigens nicht von der Fantasy-Welt trennen. „Keine Version von Dir“ spielt in der Kulisse von Mittelalterfestivals, die Musiker sind Stars der Szene, sie tummeln sich in den von Ort zu Ort, von Burg zu Burg ziehenden Lagern, inmitten von Rittern, Marketenderinnen und Gauklern. „Diese Feste besuche ich sehr gerne, ich bin ein echter Fan“, sagt Faye.

Schreiben kann die Gladbeckerin nur abends – zwei bis drei Stunden

Schreiben kann sie nur abends, zwei bis drei Stunden. Tagsüber ist sie mit zwei Jobs, ihrer Tochter Finja (7) und Sohn Ayko (4) voll ausgelastet. Zu Lesungen ihrer Mutter kommen die beiden Sprösslinge immer mit, ist doch klar. Schauen ihr die Kinder denn manchmal beim Schreiben zu? „Finja ist ganz begeistert. Sie hat gerade die erste Klasse beendet und schreibt selber schon sehr schön nach nur einem Jahr Schule.“ Da steht wohl schon die nächste Autorin in den Startlöchern.

Helena Faye, „Keine Version von Dir“, erschienen im Self-Publishing, ist in jeder Buchhandlung erhältlich. VK-Preis 14,99 Euro – ISBN 13-978-3756201594

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