Häusliche Gewalt hat in Zeiten der Pandemie zugenommen. Stadt Gladbeck und Frauenberatungsstelle wollen Jugendliche aufklären und Wege aufzeigen.
Eine junge Frau, die am Samstagvormittag den Weg zur Frauenberatungsstelle an der Wilhelmstraße in Gladbeck fand, wurde dort von ruhiger Musik und einem gemütlichen Kissenteppich auf dem Fußboden empfangen. Bildkarten waren auf dem Boden verteilt, die noch eine wichtige Rolle spielen sollten. Begrüßt wurde sie von Carla Wittenberg und Sarah Sandi von der Frauenberatungsstelle und von Sarah Kimmeskamp, als Jugendbeauftragte der Stadt Gladbeck mit Organisation und Durchführung des Jugendrates betraut. Diese Kooperation zwischen Frauenberatungsstelle und Stadt ist rund um das Thema Gewaltprävention in ihren verschiedenen Ausprägungen entstanden.
Seit Februar 2022 haben die drei Frauen insgesamt sechs Workshop-Einheiten zu allen Formen psychischer, sexualisierter, digitaler und häuslicher Gewalt angeboten. An diesem Samstag sollte nun im Rahmen eines Tagesworkshops das bisher Erarbeitete zusammengefasst, reflektiert und eingeordnet werden. Ziel der engagierten drei Frauen ist es, Jugendliche zu sensibilisieren und ihnen Handlungsmöglichkeiten gegen jedwede Form von Gewalt aufzuzeigen.
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Häusliche Gewalt hat in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich zugenommen
„Die häusliche Gewalt hat, bedingt durch die Einschränkungen der Pandemie, in den vergangenen zwei Jahren zugenommen“, haben die Expertinnen festgestellt, „deshalb sprechen wir Jugendliche im Alter zwischen zehn und 21 Jahren an und wollen sie ermutigen, Fragen zu stellen, wenn ihnen etwas auffällt“. Dabei haben sich die drei Initiatorinnen eine Vorgehensweise überlegt, dieses ernste Thema nah an der Lebenswelt der Teilnehmerinnen zu behandeln.
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Gleich, wenn es ums Vorstellen geht, dürfen sie sich eine Bildkarte wählen, die möglicherweise auf sie in besonderem Maße zutrifft oder ihnen auch nur einfach gefällt. Als Nächstes sollen Assoziationen zu Gewaltthemen hervorgerufen werden, indem sie einen Satz vervollständigen, zum Beispiel: „Unter psychischer Gewalt verstehe ich…“. Das „Rad der Gewalt“ wird aus den unterschiedlichen Facetten des schweren Themas zusammengesetzt. An verschiedenen „Stationen“ können die Teilnehmerinnen spielerisch ihre eigenen Stärken und Gefühle benennen, wenn sie mit dem Thema konfrontiert werden und die Erkennungsmerkmale, Folgen und Auswege aus diversen Gewaltsituationen definieren. Nach fünf Stunden endete der Tagesworkshop zu Gewaltprävention und den möglichen Interventionen mit einem gemeinsamen Brainstorming.