Gladbeck. In der Kita Arche in Gladbeck ist Kuchen selbst am Geburtstag tabu. Trotzdem sollen die Mahlzeiten nicht nur gesund, sondern auch lecker sein.

Wer behauptet, dass Kinder am liebsten nur Ungesundes essen würden, der hat die Mittagsessenplanung in der Kindertagesstätte Arche auf der Steinstraße in Gladbeck noch nicht erlebt. „Die Kinder dürfen sich an der Menüplanung beteiligen und anhand von Bildern auswählen, welche Gerichte es geben soll“, erzählt Leiterin Ute Benning. Anstelle von Pommes ständen Grünkernbratlinge mit Roter Beete und Kräuterquark ganz oben auf der Leibgerichtliste.

Aber nicht nur das Mittagsessen, sondern auch das Frühstück soll gesund und vollwertig sein. Kuchen und Süßigkeiten fehlen in der Gladbecker Kindertagesstätte selbst an Geburtstagen auf dem Tisch. Dass Essen ein Genuss ist, soll nicht durch Zucker, sondern durch gemeinsames Zusammensitzen vermittelt werden.

Gladbecker Kita orientiert sich an den Richtlinien der Gesellschaft für Ernährung

„Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil in unserem pädagogischen Konzept“, erklärt Ute Benning. „Unsere Köchin kocht täglich frisch und legt großen Wert auf vollwertige Kost.“ Neben Obst, Gemüse, guten Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen dürfe auch ein kleiner Nachtisch nicht fehlen. „Wir versuchen uns so gut wie möglich an den Richtlinien der deutschen Gesellschaft für Ernährung zu orientieren“, so die Kita-Leiterin.

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Lebensmittelunverträglichkeiten seien im Kindergarten noch kein großes Thema. „Viele Allergien entwickeln sich erst mit den Jahren“, erklärt Benning. „Wir achten natürlich darauf, dass muslimische Kindern kein Schweinefleisch essen.“ Für ein gesundes Mittagessen seien aber nicht nur die Lebensmittel wichtig, sondern auch das gemeinsame Beisammensitzen während der Mahlzeiten. „Das Essen soll ein Genuss sein und Freude machen“, sagt die Leiterin.

Auch am Geburtstag gibt es Obst und Gemüse: „Kuchen ist was für den Nachmittag“

Ihr Frühstück bringen die Kinder von zu Hause mit. Gemeinsam gefrühstückt wird allerdings nur in den U3-Gruppen, da die Kleinen oft noch Unterstützung beim Essen brauchen. Die älteren Kita-Kids können am Morgen selbst entscheiden, ob und zu welcher Uhrzeit sie zu ihrer Brotdose greifen. „Damit lernen sie, ihr Hungergefühl selbst einzuschätzen“, erklärt Belling. Dennoch wird der Brotdoseninhalt von den Erziehern unter die Lupe genommen. „Süßigkeiten bringt niemand mit“, betont die Erzieherin. Für den Hunger zwischendurch stände immer Obst und Gemüse auf den Tischen. Auch Getränke wie Actimel oder süße Apfelschorlen sollen nicht mitgebracht werden. Getränke wie Wasser, Tee und Milch werden vom Kindergarten gestellt.

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Auch wer Geburtstag hat, soll statt Kuchen lieber frisches Obst und Gemüse zum Teilen mitbringen. „Kuchen ist was für den Nachmittag“, betont Belling. „Es wird nur ein kleiner Kuchen für das Geburtstagkind gebacken, das es für später mit nach Hause nehmen kann.“