Gladbeck. Im Kreis Recklinghausen soll es in der Corona-Pandemie deutlich weniger Fälle von Kopfläusen gegeben haben. Die AOK mahnt dennoch zur Vorsicht.
Die Abstandsregeln während der Corona-Pandemie haben weiter positive Nebeneffekte: Im Kreis Recklinghausen soll die Übertragung von Kopfläusen deutlich gesunken sein. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor.
So seien die Verschreibungen von Arzneimitteln gegen Läusebefall im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 20,9 Prozent zurückgegangen. Während 2021 insgesamt nur 593 Packungen Anti-Läusemittel von niedergelassenen Ärzten im Kreis Recklinghausen verordnet wurden, waren es im Vorjahr 750 Packungen. Vor der Pandemie soll die Zahl der Läusebefälle sogar noch viel höher gewesen sein.
Kreis Recklinghausen: Kopfläuse vor allem in Kitas und Schulen ein Thema
So sollen 2019 im Kreis Recklinghausen noch 1221 Packungen Anti-Läusemittel verschrieben worden sein – gut 51,4 Prozent mehr als im Jahr danach. „Durch die strengen Corona-Regeln ist die Kopflaus praktisch in Quarantäne versetzt und ihr der Verbreitungsweg abgeschnitten worden. Dadurch konnte sie sich nicht weiter vermehren“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.
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Kopfläuse würden vor allem in Kinderhaaren leben, für einen unangenehmen Juckreiz sogen und sich rasend schnell vermehren. Vor allem Kindergarten- und Grundschulkinder seien vor der Pandemie jedes Jahr stark betroffen gewesen. Da viele Kinder nicht mehr miteinander spielten oder im Kindergarten nah beieinander saßen, hatte die Kopflaus in den vergangenen Jahren kaum eine Chance, sich zu vermehren.
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Sollten Kopfläuse doch auftreten, weist die AOK NordWest darauf hin, dass man diese schnell behandeln müsse und sich von anderen Menschen möglichst fernhalten sollte. Dabei sei es mit einer einmaligen Behandlung nicht getan. Die Läusemittel sollten nach neun oder zehn Tagen erneut aufgetragen werden. Auch das nasse Auskämmen von Läusen und Nissen stehe zwei Wochen lang alle drei bis vier Tage auf dem Programm.