Gladbeck. Rund 600 Menschen kommen zur Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg zum Rathaus. Bürgermeisterin Weist verspricht Ukrainern Solidarität und Hilfe.
Ein Zeichen für Frieden und Freiheit, gegen Krieg und Gewalt setzten am Dienstagabend mehrere hundert Menschen bei einer Kundgebung vor dem Rathaus in Gladbeck. „Es ist wichtig, dass wir solidarisch sind, dass wir den Menschen in der Ukraine zeigen: Ich seid nicht allein!“, rief Bürgermeisterin Bettina Weist den Zuhörern der beeindruckenden Friedensdemo zu.
Weist erinnerte mit den Worten „An Frieden denken, heißt an Kinder denken“ an den letzten Sowjetpräsidenten Michail Gorbatschow und forderte den russischen Machthaber Putin auf, an die Zukunft der Kinder in der Ukraine zu denken und den Krieg zu stoppen. „Wir alle haben die Pflicht, uns für Frieden einzusetzen.“ Sie wies auf die „vielen tapferen Menschen“ in der Ukraine hin, die für ihr Land kämpfen und ihr Leben riskieren.
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Gladbecks Bürgermeisterin Weist sagt Flüchtlingen aus der Ukraine Hilfe zu
Die Bürgermeisterin zeigte sich tief beeindruckt von der spontanen Hilfsaktionen für die leidenden Menschen in der Ukraine, versprach Unterstützung der Stadt. Weist sicherte Flüchtlinghen aus der Ukraine einen „sicheren Hafen in Gladbeck“ zu. Weist: „Wir bieten ihnen die Sicherheit, die sie dringend benötigen.“
Seelsorger der katholischen Stadtkirche sagten, es sei „ein Muss, sich für Frieden einzusetzen“. Die Hoffnung auf eine friedliche Welt sei umso stärker, je aggressiver Putin sie durch seinen Angriffskrieg in Frage stelle. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir eingeschüchtert werden.“ DBG-Regionalsekretär Mark Rosendahl freute sich über die zahlreichen Teilnehmer der Friedensdemo. „Die Welt schaut auf uns, auf Demonstrationen gegen den Krieg und zum Willen für Frieden.“ Rosendahl beteuerte, Staaten müssten den Weg der Diplomatie, nicht den des Krieges gehen.
Kundegebung gegen den Krieg in der Ukraine
Polizei schätzt Teilnehmerzahl der Kundgebung in Gladbeck auf rund 600
Viele der Kundgebungsteilnehmer – die Polizei schätzte die Gesamtzahl auf rund 600 – trugen Transparente mit sich: „Gladbeck für den Frieden“, „Stop den Krieg“. Vor dem Rathaus, das – diesmal deutlich intensiver als in der Vorwoche – in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb angestrahlt wurde – waren auch zwei Flaggen der Ukraine gehisst worden, die laut Stadtverwaltung auch in den nächsten Tagen am Mast bleiben, um die Solidarität mit der Ukraine weiterhin sichtbar zu machen.
Nach Gebeten der ev. Pfarrerin Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup und der Aktivistin Müzeyyen Dreessen sorgte Liedermacher Norbert Gerbig, der zwischendurch bereits für nachdenkliche musikalische Momente sorgte, mit John Lennons „Imagine“ für einen besonders emotionalen Schluss...
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Bürgermeister und Landrat des Kreises Recklinghausen verurteilen kriegerischen Akt von Putin
Weist hatte sich bereits am Vormittag gemeinsam mit Landrat Bodo Klimpel und den anderen Bürgermeistern des Kreises Recklinghausen in einem „Letter of Support“ zur Ukraine bekannt und „das sofortige Ende des Krieges“ in der Ukraine gefordert. „Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen die völkerrechtswidrigen Kriegshandlungen Russlands mit aller Vehemenz und Entschlossenheit. Dieser Angriff ist nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, es ist ein Angriff auf Europa, auf unser aller Werte und auf die Demokratie“, schreiben die Stadtoberhäupter und der Landrat in ihrer Erklärung.
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Überall im Kreisgebiet sind Menschen in den vergangenen Tagen bereits auf die Straße gegangen. Die klare Botschaft, die die die Bürgermeister und der Landrat des Kreises in ihrem „Letter of Support“ unterstrichen: „Wir im Kreis Recklinghausen stehen in diesen dunklen Stunden zusammen in Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Dieser kriegerische Akt ist mit aller Entschlossenheit zu verurteilen. Wir stehen an der Seite der ukrainischen Bevölkerung und fordern die russische Staatsführung auf, umgehend zur Diplomatie zurückzukehren und diesen Krieg sofort zu beenden.“