Gladbeck. Die Stadt Gladbeck hat sich einen Leitfaden zur genderneutralen Sprache gegeben. Ab sofort nutzt die Stadtverwaltung neutrale Bezeichnungen.
Ab sofort formuliert die Stadt Gladbeck intern wie extern „geschlechter-sensibel“. Der Haupt- und Finanzausschuss hat dem neuen Leitfaden „Geschlechtersensible Sprache“, den die Gleichstellungsbeauftragte Ulla Habelt und das städtische Referat Kommunikation entwickelt haben, zugestimmt.
Ab sofort soll in Schreiben der Verwaltung eine neutrale Bezeichnung gewählt werden. Damit sind Begriffe wie Mitarbeitende und Beschäftigte gemeint. Mit dieser Formulierung sollen sich alle Geschlechter angesprochen fühlen, hieß es im Ausschuss, der den Leitfaden zur Kenntnis nahm. Falls eine neutrale Formulierung nicht gefunden werden könne, sollen beide Geschlechter gleichzeitig genannt werden. Dabei kann ein Doppelpunkt genutzt werden (etwa „Bürger:innen“). Der Doppelpunkt soll dabei verwendet werden, so der Leitfaden, weil er deutlich barrierefreier zu lesen sei als andere Schreibweisen.
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Stadtverwaltung Gladbeck will ihre geschlechterspezifische Sprache vereinheitlichen
Die Stadtverwaltung Gladbeck wolle mit dem Leitfaden ihre geschlechterspezifische Sprache vereinheitlichen, da bislang unterschiedliche Varianten in den Ämtern üblich waren. Vor allem aber, so die Verwaltung, trage die Einführung der neuen Richtlinien der Vielzahl geschlechtlicher Identitäten Rechnung.
Die Verwaltung werde die neuen Schreibweisen nun in ihrem gesamten Schriftverkehr berücksichtigen, beispielsweise in Briefen, E-Mails, Präsentationen oder Presseartikeln. Schrittweise soll die neue Richtlinie auch in Broschüren, Drucksachen, Flyern, Formularen und Rechtstexten angewendet werden, wenn sie neu aufgelegt werden, hieß es.
Neuer Gender-Leitfaden stößt auf Zustimmung in der Politik
In der Politik stieß der neue Leitfaden größtenteils auf Zustimmung. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Anregung umgesetzt wird, wir sind auf einem guten Weg“, gab sich Grünen-Fraktionschefin Ninja Lenz zufrieden. Die Grünen hatten im vergangenen Sommer im Rat eine genderneutrale Sprache angeregt, Bürgermeisterin Bettina Weist hatte diese zugesagt.
Zustimmung kam auch von FDP und SPD. FDP-Ratsherr Michael Tack sagte, seine Fraktion sei mit der Leitlinie zufrieden, „sie basiert auf der Rechtsgrundlage des Landes“. Besonders freue seine Fraktion, dass keine Abkürzungen verwendet werden. SPD-Fraktionschef Wolfgang Wedekind betonte, dass es wichtig sei, nun zu einer Harmonisierung der Sprache in der Verwaltung zu kommen.