Gladbeck. Ein Band ums Handgelenk erleichtert das Shoppen mit der 2G-Regel. Doch nicht in allen Städten klappt’s mit der Kontrolle. So ist es in Gladbeck.

Shoppen unter Einhaltung der 2G-Regel, das ist nicht gerade das größte Vergnügen. Einfacher macht das Prozedere aber auf jeden Fall der Einsatz des Bändchens am Arm. Wer es trägt, hat einmalig nachgewiesen, geimpft oder genesen zu sein – und kann an diesem Tag weitere Läden aufsuchen ohne erneute Kontrolle.

Das Shoppingbändchen kommt bereits seit Wochen in vielen Städten im Ruhrgebiet zum Einsatz. Die Erfahrungen fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Einige Städte haben sich bereits kurz nach Einführung wieder von dem ums Handgelenk getragenen Nachweis verabschiedet. Andere haben nachgebessert, weil das ein oder andere Bändchen dann doch verbotenerweise an Ungeimpfte weitergegeben wurde.

70.000 2G-Bändchen sind in Gladbeck geordert worden

In Gladbeck ist das Kontrollband apfelgrün, mit einem „www.mitten-in-gladbeck.de“-Aufdruck versehen – und eigentlich schon seit Einführung Anfang Dezember eine kleine Erfolgsgeschichte. Immerhin 70.000 2G-Bändchen hat die städtische Wirtschaftsförderung zu Beginn der mit der Werbegemeinschaft initiierten Aktion geordert. „Gut 40.000 davon sind bereits im Weihnachtsgeschäft vergeben worden“, erklärt Dana Zocher von der Wirtschaftsförderung auf Anfrage. Seit Anfang des Jahres lasse die Nachfrage jetzt etwas nach. „Aber im Januar ist ja eigentlich immer weniger los als in den Wochen vor Weihnachten.“

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Die Erfahrungen, die man bislang mit dieser Art der 2G-Kontrolle gemacht habe, seien in Gladbeck durchweg positiv, so Dana Zocher weiter. „So weit wir wissen, hat es auch keine Betrugsfälle gegeben. Zumindest nicht in der Häufung wie in anderen Städten. Dass mal ein Band illegal weitergegeben wurde, das kann man wohl nicht ausschließen.“ Das Ordnungsamt habe allerdings auch regelmäßig Kontrollen durchgeführt.

Im Januar ist die Nachfrage nicht mehr ganz so groß

Dass die Bändchen wegen Lieferschwierigkeiten, wie in anderen Städten passiert, in absehbarer Zeit auch in Gladbeck knapp werden könnten, hält Zocher für unwahrscheinlich. „30.000 Stück haben wir noch, das müsste eigentlich bis Ende Februar reichen. Jetzt, wo die Nachfrage nicht mehr ganz so groß ist.“ Darüber hinaus sei ja auch damit zu rechnen, dass die Corona-Regeln sich über kurz oder lang wieder ändern werden. „Vielleicht sind zum Frühjahr hin, wenn die Lage sich entspannt, auch wieder Lockerungen möglich. Das wünschen wir uns doch alle.“

Eine positive Bilanz der Bändchen-Aktion zieht auch Boutique-Besitzerin Andrea Kronenberg. „Es ist von Anfang an super gelaufen. Die Kunden nehmen die Bändchen gut an“, so ihre Erfahrung. Die meisten würden direkt vor Betreten des Geschäfts nach einem grünen Band fragen und sich dann darauf freuen, dass der Rest des Einkaufsbummels ohne weitere große Kontrolle über die Bühne gehen kann.

Die Frequenz in der Innenstadt ist nicht mehr so gut

Problematisch sei allerdings, so Andrea Kronenberg, dass mit Anfang des Jahres die Frequenz in der Innenstadt enorm zurückgegangen sei. „Wenn ich mich jetzt vor mein Geschäft stellen würde, könnte ich ungehindert bis zum Willy-Brandt-Platz schauen, so leer ist die Fußgängerzone.“ Und das gelte auch für die Samstage. Andere Einzelhändler würden das ebenfalls so sehen.

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Woran dieser Rückgang liegt, steht für die Gladbeckerin fest: Es ist die Angst vor Omikron. „Die meisten Leute, vor allem ältere Menschen, sind wieder sehr vorsichtig geworden. Ich kann das durchaus verstehen, mir geht es ja auch nicht viel anders.“ In ihrem Laden an der Hochstraße tragen wieder alle Mitarbeiterinnen konsequent FFP2-Masken. „Das ist mir sehr wichtig, deshalb hab ich auch immer welche vorrätig, weil sie einfach einen besseren Schutz bieten als OP-Masken.“

Was die 2G-Bändchen angeht, ist sich die Geschäftsfrau sicher: „Würde es sie nicht geben, würden jetzt noch weniger Kunden in die Läden kommen.“