Gladbeck/Recklinghausen. 737 Geimpfte kreisweit haben sich mit Corona angesteckt. In Gladbeck ist die Lage besonders schlecht. Stark betroffen: 40- bis 50-Jährige.
Immer wieder kommt es auch im Kreis Recklinghausen zu Impfdurchbrüchen – in jüngster Vergangenheit deutlich mehr als noch vor Monaten. Auch in Gladbeck gibt es Fälle. „Das ist leicht erklärbar, da aktuell deutlich mehr Menschen geimpft sind, als es beispielsweise vor den Sommerferien der Fall war“, analysiert Svenja Küchmeister, Pressesprecherin des Kreises Recklinghausen, auf Nachfrage.
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Aktuell sind 138 Frauen und Männer im Kreis infiziert, obwohl sie geimpft sind. „Insgesamt kommen wir hier sogar auf 737 Fälle“, sagt Küchmeister. Dabei würde es sich aber um Meldungen von Betroffenen handeln, die erstens offiziell getestet wurden und deren Ergebnis dem Gesundheitsamt vorliege. Zweitens seien es Menschen, die dem Kreis auch mitgeteilt hätten, sie seien geimpft.
Die Dunkelziffer der Impfdurchbrüche dürfte hoch sein
Nochmals die Pressesprecherin: „Niemand ist verpflichtet, uns solch eine Auskunft zu erteilen. Impfen ist schließlich eine sensible Angelegenheit.“ Dementsprechend höher dürfte die Dunkelziffer der Impfdurchbrüche sein. Die Zahl der Corona-Toten erreicht im Kreis Recklinghausen die 1003 (Stand Freitag).
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Angesichts der höchsten Stadt-Einwohnerzahl verwundert es nicht, dass Recklinghausen in Summe am meisten Durchbrüche hat – 158, Waltrop mit 24 am wenigsten. Setzt man die Zahlen aber jeweils in Relation zur Einwohnerzahl, ergibt sich ein etwas anderes Bild. Denn auf einen Infizierten kommen in der Kreisstadt 700 Einwohner, während zum Beispiel in Gladbeck auf einen Infizierten nur rund 570 Einwohner kommen, die Situation Gladbeck also am schlechtesten ausfällt. Am besten schneiden hier die drei Städte Waltrop (1230 Einwohner auf einen Infizierten), Haltern am See (1111) und Castrop-Rauxel (1030) ab. Am meisten Durchbrüche im Verhältnis zur Bewohnerzahl haben Gladbeck (570), Marl (690) und Recklinghausen (700).
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Hier die Übersicht der Fälle in den einzelnen Städten: Castrop-Rauxel 71, Datteln 39, Dorsten 52, Gladbeck 132, Haltern am See 34, Herten 64, Marl 121, Oer-Erkenschwick 42, Recklinghausen 158, Waltrop 24.
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Ein Blick lohnt darüber hinaus auf die Zahl der Reiserückkehrer. Unter den aktuell infizierten Bürgerinnen und Bürgern des Kreises (Stand 13. Oktober waren es 726) finden sich 129 Reiserückkehrer. „Das sind immerhin rund 18 Prozent aller Fälle“, sagt Svenja Küchmeister und spannt den Bogen zu den Impfdurchbrüchen. Denn unter den dem Kreis gemeldeten Fällen seien natürlich auch die, die nicht im Kreis Recklinghausen oder in Deutschland geimpft wurden, also auch Reiserückkehrer, die ihre Impfung(en) in anderen Ländern erhielten.
Verteilung nach Altersgruppen
Ein Überblick über die Verteilung nach Altersgruppen. Unter den Zehn- bis unter 20-Jährigen sind 36 Fälle bekannt. 20- bis unter 30-Jährige: 117; 30- bis unter 40-Jährige: 123.
Besonders stark betroffen ist die Gruppe der 40- bis unter 50-Jährigen mit 161 Fällen; 50- bis unter 60-Jährige: 140; 60- bis unter 70-Jährige: 65; 70- bis unter 80-Jährige: 43; 80- bis unter 90-Jährige: 40; über 90-Jährige: zwölf.
40- bis 50-Jährige sind am häufigsten betroffen Und auch die Statistik in puncto Alter hält kein überraschendes Ergebnis bereit: Die höchste Quote der Impfdurchbrüche gibt es bei den 20- bis unter 60-Jährigen. Das sei, so die Aussage des Kreises, in der Regel auch die Gruppe, die am meisten wieder am gesellschaftlichen und Arbeitsleben teilnehme, am aktivsten lebe, viel in der Freizeit unterwegs sei. Die meisten Fälle in Summe weisen die 40- bis unter 50-Jährigen auf.