Gladbeck. Der Gladbecker Propst André Müller ist bald auch für die Propsteipfarrei St. Clemens in Oberhausen zuständig. Das ist der Hintergrund.
Diese Nachricht ruft bei Uneingeweihten in Gladbeck Irritationen hervor. Propst André Müller arbeitet demnächst auch in Oberhausen? Sollte der katholische Geistliche etwa mit einem beruflichen Standortwechsel liebäugeln? Der WAZ erklärt Müller, was hinter seinem Einsatz in Sterkrade steckt.
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Dort, in St. Clemens, sei er bereits seit 1. Mai tätig, erzählt der Gladbecker. Und zwar als Pfarradministrator zusätzlich zu seinen Aufgaben in der Pfarrei St. Lamberti. Er habe „vertretungsweise diese Pfarrstelle übernommen – mit allen Rechten und Pflichten“. Neu ist ihm dieses Vorgehen nicht, das habe er bereits einmal vor Jahren in Bottrop praktiziert. Die Situation in Oberhausen habe sich ergeben, als der „dortige Pfarrer und Propst krank geworden ist“. André Müller berichtet: „Er ist mittlerweile wieder genesen, kehrt aber nicht zurück.“
„Es herrscht akuter Pfarrer- und Priestermangel im Bistum Essen“
Es herrsche ein „akuter Pfarrer- und Priestermangel im Bistum Essen mit 46 Großpfarreien“. Daher habe ihn Bischof Franz-Josef Overbeck nun zum Propst und Pfarrer auch für St. Clemens ernannt. „Ich habe Spaß daran, zu leiten und auch mal dicke Bretter zu bohren“, so André Müller.
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Die Propsteipfarrei St. Clemens im Oberhausenener Norden sei vergleichbar mit St. Lamberti: „Acht Gemeinden mit rund 27.800 Gläubigen.“ In Gladbeck gehören laut Müller etwas weniger, etwa 26.000 Menschen, der katholischen Kirche an. Und nicht nur diese Zahlen weisen Parallelen zwischen den beiden Standorten auf. Ob Oberhausen, Gladbeck oder irgendeine andere Stadt: „Die Probleme sind immer die gleichen – deutschlandweit und europaweit.“ Gotteshäuser müssen aufgeben, neue Strukturen erarbeitet, Zukunftskonzepte entwickelt werden.
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Propst André Müller meint: „Ich hoffe, auch mit den Gremien in Oberhausen-Sterkrade und haupt- sowie ehrenamtlichen Teams und den zahlreichen engagierten Christen und Christinnen weiterhin gut zusammenzuarbeiten.“ Das sei in dieser „gesellschaftlichen Übergangszeit“ besonders wichtig.
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Von Gladbeck nach Sterkrade sei es ein Katzensprung – gerade einmal 15 Kilometer. Also kein Grund für einen Umzug. Propst André Müller will weiter in Gladbeck wohnen. Er beteuert: „Ich bleibe hier!“ Alle ihm angetrauten Dienste in der Pfarrei bleiben in seiner Hand.