Gladbeck. Das Projekt „Brücken in die Zuversicht“ unterstützt auch Menschen in Gladbeck, die auf einen Psychotherapieplatz warten. Ein neuer Kurs startet.
Die Wartezeit auf einen Platz bei einem Psychotherapeuten beträgt auch in Gladbeck oft mehrere Monate. Im Kreis Recklinghausen gibt es deshalb das Selbsthilfeprojekt „Brücken in die Zuversicht“. Es soll den Teilnehmenden ermöglichen, in einer Gruppe mit anderen an sich selbst zu arbeiten – um so gemeinsam emotionalen und psychischen Druck abbauen und die Wartezeit „überbrücken“ zu können. Regelmäßige treffen finden auch in Gladbeck statt.
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Das Angebot richtet sich an Frauen und Männer, die auf einen Therapieplatz warten, die aus einer Therapie kommen und weiter an sich arbeiten wollen – oder die sich ganz allgemein in einer psychisch belasteten Situation befinden. „Gut geeignet ist es beispielsweise für Menschen mit Burn-out oder Depressionen“, sagt Bernhard B. Beck – nicht jedoch bei akuten Psychosen oder Drogenabhängigkeit.
Das innere Gleichgewicht stabilisieren
Beck koordiniert die „Brücken in die Zuversicht“ im Kreis Recklinghausen. Der Diplom-Theologe arbeitet für das Haus Kloppenburg in Münster, einem Verein zur Förderung psychologischer und sozialer Arbeit. Dieser führt das Selbsthilfeprojekt in Recklinghausen in Kooperation mit dem Caritasverband Recklinghausen, der Selbsthilfe-Kontaktstelle für den Kreis, dem sozial-psychiatrischen Dienst im Gesundheitsamt des Kreises sowie der LWL-Klinik in Herten durch. Unterstützt wird es durch die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen / Kassenverbände in NRW.
Der Eigenanteil wird erstattet
Die Einführungsveranstaltung für „Brücken in die Zuversicht“ erfolgt am 25. September. Daraufhin folgen acht weitere Treffen der Selbsthilfegruppe – jeweils dienstags von 10 bis 13 Uhr.
Veranstaltungsort ist der Kinder- & Jugendtreff / Spielhof Hillerheide in Recklinghausen (Heidestraße 25). Der Eigenanteil beträgt 20 Euro, wird aber bei regelmäßiger Teilnahme erstattet.
Am Samstag, 25. September, beginnt ein neuer „Brücken“-Kurs im Kreis. Die Teilnehmer können dabei die Methode des Co-Counsellings erlernen. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Selbsthilfeverfahren, mit dem das innere Gleichgewicht verbessert und dauerhaft stabilisiert werden kann. „Der Besuch dieser Veranstaltung ist auch Voraussetzung, um dann die Selbsthilfegruppe des Caritasverbandes in Gladbeck besuchen zu können“, informiert Conny Elbers von der Kontakt- und Beratungsstelle der Caritas.
Unabhängig mit sich zu Rate gehen
„Co-Counselling heißt übersetzt: mit sich zu Rate gehen“, sagt Beck, der die Einführungsschulung zusammen mit Christa-Maria Röttger (Systemische Familientherapeutin) anleiten wird. Dabei sollen die Teilnehmer in einem geschützten Rahmen einfache Techniken wie das assoziative Sprechen erlernen, um ihre Gefühle und Gedanken besser wahrnehmen und ausdrücken sowie Spannungen abbauen zu können. Ziel sei es, Lösungen für Probleme und Stress in sich selbst zu finden – ohne dabei etwa vom Urteil und Rat der besten Freundin oder eben auch eines „Profis“ abhängig zu sein. Selbstständiger und selbstbewusster zu werden. Sich selbst wertzuschätzen. Den Alltag wieder besser bewältigen zu können. Information und Anmeldung: Christa-Maria Röttger 0 23 61 / 937 79 74 oder 01 70 / 475 08 75 sowie Bernhard B. Beck 01 60 / 963 49 863.
https://www.waz.de/staedte/gladbeck/corona-sorge-familie-aus-gladbeck-geht-kaum-aus-dem-haus-id231669765.htmlIn mehreren Schulungsveranstaltungen werden die TeilnehmerInnen beim Erlernen der Techniken in Einzel- und Gruppenarbeiten begleitet. So ausgerüstet sind sie anschließend in der Lage, sich in Kleingruppen gegenseitig zu unterstützen und Halt zu geben. Die Selbsthilfegruppe in Gladbeck trifft sich alle drei Wochen Donnerstag von 17.30 bis 20.30 Uhr. Weitere Informationen über die Kontakt und Beratungssstelle des Caritasverbandes Gladbeck bei Conny Elbers (conny.elbers@caritas-gladbeck.de) oder Martina Maidhof (martina.maidhof@caritas-gladbeck.de) und unter 279152.