Gladbeck. Um vor allem ältere Menschen fit zu machen für den Umgang mit Smartphone und Tablet, gibt es in Gladbeck bald ein „Händi-Café“. Helfer gesucht.
Ein Handy für Oma zum Geburtstag – gut gemeint, aber die alte Dame hat am nächsten Tag das Meiste von dem, was das Enkelkind ihr dazu flott erklärt hat, schon wieder vergessen. Telefonieren klappt ja schon, aber: Was ist noch mal eine App? Wie kann ich den Klingelton leiser stellen? Fotos kann ich ja jetzt auch machen und sogar verschicken, aber wie geht das noch mal? Antworten auf diese und alle anderen Fragen rund ums Smartphone und Tablet gibt’s bald einmal im Monat kostenlos im „Gladbecker Händi-Café“.
Arbeiterwohlfahrt und Seniorenbeirat haben sich für dieses niederschwellige Projekt zusammengetan, um vor allem ältere Menschen fit zu machen im Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien.„Für die Teilhabe an der Gesellschaft ist es besonders für Senioren wichtig, mit digitalen Medien vertraut zu sein“, sagt Awo-Stadtverbandsvorsitzender Norbert Dyhringer. „Ein Ticket kaufen, eine App installieren, Fahrpläne lesen und vieles mehr wird immer entscheidender, um nicht abgehängt zu werden.“ Er betont ausdrücklich: „Keine Frage ist zu dumm, und sie darf bei uns auch drei oder fünf Mal gestellt werden.“
Heruntergefahrene Kontakte während Corona über Skype und Zoom pflegen
Mit Smartphone und Tablet vertraut zu werden, ist auch wichtig, um Kontakte, die während der Corona-Pandemie zwangsläufig fast auf Null gefahren werden mussten, wieder zu beleben. Deshalb können die Besucher im „Händi-Café“ auch lernen, wie man zum Beispiel über Skype oder Zoom mit Freunden und Familienangehörigen in Kontakt tritt. Martina Waldner, Abteilungsleiterin für Gesundheitsdienste bei der Awo, weiß, wie wichtig das ist. „Unsere Familie lebt über ganz Deutschland verteilt. Dank digitaler Technik konnten wir alle gemeinsam Weihnachten feiern, wenn auch nur aus der Ferne. Und wir treffen uns auf diesem Weg regelmäßig zu Gesellschaftsspielen.“
Im „Händi-Café“ soll es aber auch um persönliche Begegnungen gehen. „Jeder kann einfach kommen, auch wenn es nicht ums Smartphone geht“, betont Awo-Wohnraumberaterin Susanne Gerold. Und wenn doch, kann sie sich gut vorstellen, dass nicht nur „Experten“ Fragen beantworten, sondern auch an den Tischen ein reger Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem Handy stattfindet. Apropos „Experten“: Seniorenbeirat und Awo suchen Menschen jeden Alters, gern auch Jugendliche, die sich einmal monatlich zwei Stunden Zeit nehmen für diese ehrenamtliche Aufgabe. Norbert Dyhringer: „Es geht nicht um pädagogische Konzepte, sondern um ganz praktische Hilfen im täglichen Umgang mit Smartphone und Tablet.“
Wer sich engagieren möchte, kann sich wenden an: Friedhelm Horbach vom Seniorenbeirat, Tel. 51973, friedhelmhorbach@web.de; Susanne Gerold, Awo-Unterbezirk Recklinghausen-Münsterland, Tel. 983720, s.gerold@awo-msl-re.de; Norbert Dyhringer, Awo-Stadtverband Gladbeck, Tel. 403390, qtm-gladbeck@awo-ww.de. Start des neuen Projekts ist am 30. September von 16 bis 18 Uhr in der Awo-Begegnungsstätte Zweckel, Dorstener Straße 11. Weiter geht es dann an jedem letzten Donnerstag im Monat. Jeder kann ohne Anmeldung kommen.