Gladbeck. Sinkende Fallzahlen, mehr Aufklärungen: Die Politik in Gladbeck freut sich über eine verbesserte Sicherheitslage in der Stadt.

Gladbeck ist eine sichere und eine saubere Stadt – das stellten Ordnungsdezernentin Linda Wagner und Rainer Kollburg, der Leiter der Polizeiinspektion Bottrop, zu der auch Gladbeck gehört, zur aktuellen Sicherheitslage in der Stadt vor dem Sicherheitsausschuss fest. Der Trend, so Kollburg, sei weiterhin positiv: „Die Fallzahlen sinken auf allen Feldern, die Aufklärungsquote steigt.“ Das belege eindeutig die Kriminalitätsstatistik. Allein die Gewaltkriminalität sei zuletzt um 23 Prozent gesunken.

Kollburg betonte, dass die Polizei seit geraumer Zeit ein Präsenzkonzept in der Stadt fahre, das sich auszahle. Die Polizei führe stärkere Kontrollen in bestimmten städtischen Bereichen durch, zeige sich vor Ort auch ohne Anlass, was die Sicherheit stabilisiere und erhöhe. Das Präsenzkonzept werde zusätzlich zum normalen Bezirks- und Wachdienst gefahren, so Kollberg.

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Polizei geht mit vermehrten Streifendienst gegen Taschendiebstähle vor

Der Chef der Polizeiinspektion bestätigte auf Nachfrage aus der Politik, dass zuletzt tatsächlich vermehrt Taschendiebstähle in der Innenstadt aufgefallen seien. Daher habe man den Streifendienst verstärkt. Kollberg betonte, dass diese Vorkommnisse aber keinen Einfluss auf die insgesamt „signifikant fallenden Fallzahlen“ der Kriminalstatistik hätten. Da das Präsenzkonzept auf Nachhaltigkeit ausgelegt sei, werde es auch vorläufig weiter laufen. Auch Ordnungsdezernentin Wagner versicherte, dass die Stadt das Thema Sicherheit trotz der guten Entwicklung weiter sehr ernst nehme.

Kollberg gab allerdings auch zu, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger nicht an den Fallzahlen hänge, was auch die Themen „Steinstraße 72“ und „Skaterpark“ zeigten. Steinstraße wie Skaterpark seien Teil des Präsenzkonzeptes der Polizei. Und dabei habe sich für die Polizei ergeben, so der leitende Polizist, dass die Steinstraße kein Kriminalitätsschwerpunkt sei. Auch an der Skateranlage gebe es kaum Vorfälle, die bislang ein polizeiliches Eingreifen notwendig gemacht hätten. Hinweise auf Drogenhandel hätten sich ebenfalls nicht bestätigt.

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CDU fordert Videoüberachungen – SPD lehnt ab

CDU-Ratsherr Dietmar Drosdzol lobte das Präsenzkonzept der Polizei, sagte aber auch, dass ihn das subjektive Sicherheitsempfinden vieler Bürger sorge, das eben nicht Schritt halte mit den fallenden Zahlen der Kriminalstatistik. Er empfahl, „mehr zu tun“, um das subjektive Empfinden zu verbessern und schlug vor, etwa über das Aufbauen von Videoüberwachungen nachzudenken.

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SPD-Ratsherr Volker Musiol lehnte das ab. „Wir sind gut beraten, das Thema nicht durch eine solche Diskussion weiter anzustacheln.“ Musiol betonte für seine Fraktion, dass Gladbeck gut aufgestellt sei mit Polizei, KOD und ZBG. „Ich wehre mich strikt, unsere Stadt als Hochrisikogebiet darzustellen, das ist beileibe nicht so.“ Gladbeck sei sicher und sauber, die Aufgeregtheiten zuletzt in den sozialen Medien trübten den Blick auf die Sache. Er empfahl, sich auf Fakten zu konzentrieren und nicht auf „schwabblige Meinungen“.