Gladbeck. Gladbecks Bürgermeisterin Bettina Weist fordert, die Impfgeschwindigkeit beizubehalten und mahnt mehr Impfstoffe für den Kreis Recklinghausen an.

Bürgermeisterin Bettina Weist sieht trotz zuletzt noch hoher Inzidenzzahlen und einer stärkeren Infizierung bei Jüngeren einige aussichtsreiche Anzeichen, dass die dritte Welle der Corona-Pandemie in Gladbeck gebrochen sein könnte. „In den letzten Tagen sinken die Zahlen und es besteht Hoffnung, dass die Inzidenz bald unter 100 liegt und die Notbremse dann aufgehoben werden könnte“, sagte die Bürgermeisterin zur Corona-Lage in der Stadt vor dem Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss.

Ein erfreulicher Trend sei in den Gladbecker Senioreneinrichtungen zu verzeichnen, so Weist. Dort gebe es keinen Infizierten mehr, alle Bewohner hätten ihre Erst- und Zweitimpfung erhalten. „Die Impfungen haben ganz offensichtlich zu der guten Situation beigetragen.“

Weist: Nur zwei Covid-Patienten auf der Intensivstation in St. Barbara

Bürgermeisterin Bettina Weist stellte im April im Skaterpark Butendorf das Streetwork-Projekt der Stadt vor, das die Jugendlichen auch für die Corona-Regeln sensibilisieren soll.
Bürgermeisterin Bettina Weist stellte im April im Skaterpark Butendorf das Streetwork-Projekt der Stadt vor, das die Jugendlichen auch für die Corona-Regeln sensibilisieren soll. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Im St.-Barbara-Krankenhaus entspanne sich die Situation. Auf der Intensivstation lägen zu Wochenbeginn nur zwei Covid-Patienten, auf der Isolierstation fünf. Gut sei auch, dass in den Kitas das Personal inzwischen einmal geimpft sei. Lob gab es vom Stadtoberhaupt für alle Gladbecker, da sie sich ganz offensichtlich an die derzeit geltende Ausgangssperre hielten. „In Gladbeck ist in den Sperrstunden alles ruhig.“

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Erfreut zeigte sich die Bürgermeisterin, dass die Impfgeschwindigkeit an Fahrt aufgenommen habe. Inzwischen seien 32,7 Prozent der Bevölkerung im Kreis zumindest einmal geimpft. Zum Vergleich: Im März habe die Quote erst bei gut 8 Prozent gelegen. Das mache Hoffnung, so Weist, dass „im Sommer alle Erwachsenen ein Impfangebot haben“.

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Stadt führt eine eigene Kampagne zur Impfbereitschaft durch

Entscheidend sei allerdings die Impfbereitschaft der Menschen. Hier müsse bei vorhandener Zurückhaltung „zwingend gegengesteuert und aufgeklärt werden“. Die Bürgermeisterin verwies auf die geplante Impf-Aufklärungskampagne der Stadt, die in Kürze u.a. mit mehrsprachigen Flyern, Lautsprecher-Rundfahrten und Aktionen in den sozialen Medien starte.

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Deutlich teilte Weist im Hauptausschuss die Kritik von Landrat Bodo Klimpel, der eine gerechtere Impfstoff-Verteilung angemahnt hat. Während im Impfzentrum Recklinghausen noch längst nicht das Impfen in der Priorisierungsgruppe 2 abgeschlossen sei, würde andernorts in NRW bereits in der Priorisierungsgruppe 3 geimpft. Weist forderte wie Klimpel das Land auf, entweder dem Kreis Recklinghausen mehr Impfstoff zur Verfügung zu stellen oder die Impfstoffe umzuverteilen.