Gladbeck. Der Direktor hat selbst entschieden, auf Distanz zu bleiben. Der Landrat stützt diesen Weg. Die Bürgermeister im Kreis sollen ebenso handeln.
Das Berufskolleg Gladbeck bleibt im Distanzunterricht und wird die Schultüren am Montag nicht für alle Schülerinnen und Schüler öffnen. Für die übrigen Schulen im Stadtgebiet ist bislang keine Entscheidung aus dem Schulministerium getroffen worden. Wegen der hohen Inzidenz in Gladbeck und im Kreis hatte sich Bürgermeisterin Bettina Weist zur Wochenmitte einem Bittschreiben von Landrat und kreisangehörigen Bürgermeistern an Ministerin Gebauer angeschlossen, dass die Schulen geschlossen bleiben können.
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„Wir haben dazu noch keine Antwort aus dem Schulministerium erhalten“, so die Kommunikationschefin der Stadt, Christiane Schmidt, auf Anfrage am Freitagnachmittag. Holger Pleines, Direktor des Gladbecker Berufskollegs, ergriff so bereits am Donnerstag die Initiative. Er habe selber entschieden und entsprechend Kollegium wie Schülern mitgeteilt, „dass wir bis auf die Abschlussklassen ab Montag weiter im Distanzunterricht bleiben werden“.
Er nutze damit den Spielraum, den das Land den Leitungen der Berufskollegs bereits vor den Osterferien eingeräumt habe, „aufgrund der Sachlage vor Ort selbst entscheiden zu können, inwieweit die Schule geöffnet wird“. Zum Schutz der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegiums sei Distanz, aufgrund der hohen und steigenden Inzidenz und des Infektionsrisikos, objektiv die beste Lösung. Soweit er wisse, würden auch die anderen Berufskollegs im Kreis so verfahren.
Landrat empfiehlt Bürgermeistern, mit ihren Schulen im Distanzunterricht zu bleiben
Landrat Bodo Klimpel stützt am Freitag diese Entscheidung, indem er bekannt gibt, dass die Kreisverwaltung kurz vor Überschreiten der 200er-Inzidenzwert-Grenze entschieden habe, „dass die Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises in der kommenden Woche im Distanzunterricht bleiben“. Ausgenommen von der Regelung sind die Abschlussklassen. Man wolle den Schulen und Familien so Planungssicherheit geben. Der Landrat empfiehlt den Bürgermeistern der Kreis-Kommunen, diese Entscheidung „auch an ihren Schulen umzusetzen“.
Denn die Zeit renne und die Lage habe sich zugespitzt, so Klimpel. Als Beleg verweist der Landrat auf die angespannte Lage der Intensivstationen in den Krankenhäusern im Kreisgebiet: „Waren am Donnerstag noch 17 Intensivbetten frei, sind es am Freitag nur noch 12.“