Gladbeck. Experte Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck kennt die Eigenheiten des Rotkehlchens. Was den Vogel des Jahres 2021 so besonders macht.
Die Vogelwahl des Jahres 2021 ist entschieden. Das Rotkehlchen hat zum zweiten Mal den Sieg eingeflogen. Das verkündete jetzt der Naturschutzbund Deutschland (NABU). Gerd Tersluisen vom HegeringGladbeck stellt das Vögelchen mit seinen Eigenheiten vor.
Es hat mit 59.267 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. Insgesamt mehr als 455.000 Menschen beteiligten sich an der Wahl. Tersluisen wundert sich nicht über die Beliebtheit des Rotkehlchens, sei es den Menschen doch das ganze Jahr über, selbst im Winter, ein Begleiter. Der Fachmann sagt: „Auch wenn er momentan nicht gefährdet ist, versteht es dieser schmucke Sänger doch, jeden Naturfreund zu begeistern und für sich einzunehmen.“
Das Rotkehlchen bleibt auch im Winter gerne in heimischen Gefilden und plündert die Futterhäuschen in Gladbecker Gärten
Zierlich ist das Vögelchen mit dem roten Latz. „Aus dichtem Gebüsch ertönt sein silberhelles, zwitscherndes Lied“, schwärmt Tersluisen. Er erklärt: „Die Plätze der fortgezogenen Vögel werden oftmals von Rotkehlchen aus dem Osten eingenommen, die diese Plätze im Spätwinter wieder verlassen und an die zurückkehrenden Zugvögel abtreten.“
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Das Vögelchen „futtert“ in den kalten Monaten gerne übrig gebliebene Beeren und Insekten aus Laubstreu, besucht aber auch die Futterhäuschen in den Gärten. Tersluisen: „Dort zeigt es sich ziemlich rabiat Artgenossen, aber auch anderen ,Mitessern’, gegenüber. Mit Aufnahmen wurde belegt, wie Rotkehlchen selbst Mäuse aus dem Häuschen vertrieben. Mit Futter und viel Geduld kann man diese Vögel sehr leicht auf die eigene Hand locken. Ein einmaliges und großartiges Erlebnis.“
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Die Weibchen beginnen im März mit dem Bau des Nestes aus Wurzeln und Halmen. Das „tierische Eigenheim“ ist mit feinen Pflanzenteilen und Tierhaaren ausgepolstert und verborgen zwischen Steinen, unter Baumwurzeln, in Reisighaufen, seltener auch in Baumstumpfhöhlungen. „Seine fünf Eier bebrütet das Paar 13 bis 14 Tage“, erläutert der Hegering-Experte.
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Das Füttern ist nicht allein Aufgabe der Weibchen. Auch die Männchen stopfen Insekten, Larven und Spinnen in die Schnäbelchen der Nesthocker. Tersluisen: „Nach zwölf Tagen verlassen die Jungen das Nest, sind aber zu dieser Zeit noch flugunfähig. Sie halten sich am Boden versteckt. Dorthin bringen die Eltern das Futter.“
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Der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz Bayern haben die Wahl zum „Vogel des Jahres“ anno 1971 initiiert und in jedem folgenden Jahr durchgeführt. Gewählt wurden dabei immer gefährdete Vogelarten, die ihre Situation allen Menschen sichtbar machen sollten.