Gladbeck. Kleinen Wildtieren bereitet die Trockenheit keine großen Probleme, sagt Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck. Aber die Waldbrandgefahr ist groß.

Es ist viel zu trocken in Gladbeck und im gesamten Kreis Recklinghausen. Der heiße Sommer 2018 wirkt noch deutlich nach. Das stecken auch die Wildtiere nicht so leicht weg. Direkt Sorgen machen, sagt Gerd Tersluisen vom Hegering, muss man sich um Rehe, Hasen, Kaninchen und Co aber noch nicht. „Die kleineren Wildtiere nehmen genügend Flüssigkeit auf, in dem sie Gras fressen“, erklärt Tersluisen. Und noch sei auch genügend saftiges Gras zu finden.

Wildschweine und Hirsche findet man eher in Kirchhellen

In Revieren mit Hochwild, so der Experte, sei es üblich, für die Tiere künstliche Wasserstellen anzulegen. Wildschweine und Hirsche finde man aber nur in Kirchhellen und Bottrop, nicht in Gladbeck. Schattige Plätze jedoch finden alle Wildtiere gut, egal wie groß oder klein. Dachse, Füchse und Wildkaninchen verschlafen heiße Tage gerne in ihren unterirdischen Bauten. Dort sind sie von feuchter und kühler Erde umgeben, heißt es in einer Mitteilung der Kreisjägerschaft Hubertus Recklinghausen.

Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck bei der Wildbeobachtung.
Gerd Tersluisen vom Hegering Gladbeck bei der Wildbeobachtung. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Ein wenig Hilfe, meint Gerd Tersluisen, können aber auf jeden Fall die Vögel gebrauchen. Alle Gartenbesitzer sollten deshalb möglichst Schalen mit Wasser zum Trinken und Baden aufstellen. „Vögel haben nämlich wirklich Schwierigkeiten, genügend Wasser zu finden. Da ist so eine Schale eine große Hilfe.“ Die Wasserquelle sei für die Vögel im Sommer genau so wichtig, wie das Füttern in den Wintermonaten. Stellt man die Wasserstelle nicht auf die Mauer, sondern auf den Boden, dann haben die Igel auch noch etwas davon.

Beim Waldspaziergang sollte man sich umsichtig verhalten

Zwar ist am Wochenende noch ein wenig Regen möglich, dennoch sorgt Gerd Tersluisen vor allem die hohe Waldbrandgefahr in diesen Tagen. „Es ist einfach viel zu trocken. Die Natur leidet noch unter dem heißen Sommer im vergangenen Jahr, und auch die letzten Wochen ist fiel zu wenig Regen gefallen“, erklärt er. Deshalb bittet er dringend darum, sich bei Waldspaziergängen umsichtig zu verhalten. Und auch die Kreisjägerschaft weist noch einmal darauf hin, dass das Rauchen von März bis Ende Oktober nach dem Landesforstgesetz verboten ist. Geparkt werden sollte zudem nur auf dafür ausgewiesenen Flächen und nicht einfach am Wald- oder Feldrand. Auch Grill und Lagerfeuer sollten auf keinem Fall im Wadl entzündet werden.

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„Der Regen, die in letzte Zeit gefallen ist, hat gerade mal den Staub von den Blättern der Bäume gewischt“, meint auch Bernhard Schregel vom Zentralen Betriebshof. Deshalb gelte auch weiterhin: „Jeder Straßenbaum freut sich nach wie vor über einen Eimer Wasser!“ Das Gras auf vielen öffentlichen Grünflächen sei mittlerweile so gelb und trocken, dass der ZBG dort aktuell gar nicht mehr mähen würde. „Das wirbelt nur Staub auf“, so Schregel.

Die Teiche bereiten in Gladbeck noch keine Probleme

Erstaunlich gut sei die Situation momentan noch an den Teichen in Gladbeck, erklärt der Grünexperte. Weder an den Wittringer Teichen, noch im Nordpark und an den anderen Stellen seien bislang vermehrt Blaualgen vorgekommen. Und auch die Wasserlinsen und andere Algen stellten noch kein Problem dar. „Auch von den Anglern ist noch kein Hilferuf bei uns eingegangen, dass die Fische Probleme haben“, so Schregel weiter. Immerhin habe ja in den vergangenen zwei Tagen auch ein wenig geregnet: „Und jeder Tropfen, der auf den Teich fällt, bringt frischen Sauerstoff!“

Paarungszeit bei den Rehen

Im Juli und August ist Paarungszeit bei den Rehen. Da bedeutet: Auch tagsüber folgt der verliebte Rehbock der Ricke über viele Kilometer, überquert dabei auch Straßen.

Die Kreisjägerschaft Recklinghausen bittet deshalb alle motorisierten Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit - auch tagsüber.

Falls es doch zu einem Unfall kommt, sollte unbedingt die Polizei verständigt werden. Die Beamten kontaktieren dann den zuständigen Jagdausübungsberechtigten.

Auch, wenn am Fahrzeug kein Schaden entstanden ist und das Tier weitergelaufen ist, sei es eine Ordnungswidrigkeit, den Unfall nicht zu melden.