Gladbeck. Einige Schüler sollen bald wieder in Präsenzunterricht starten. Bildung vor Ort finden viele in Gladbeck wichtig, Angst vor Ansteckung bleibt.

Der geplante Start der Grundschulen in einem Wechselmodell ab dem 22. Februar sorgt in Gladbeck für geteilte Meinungen. „Ein großer Teil der Eltern ist dafür, dass die Kinder wieder in den Präsenzunterricht gehen, ein ebenso großer Teil ist aber dagegen“, so Regina Hahmeier, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft Gladbeck und der Landeselternschaft der Grundschulen.

Sie bezieht sich dabei auf eine Umfrage der Landeselternschaft, an der auch 378 Eltern aus Gladbeck teilgenommen haben. „Es gibt schon einen großen Druck zum Präsenzunterricht. Denn für viele verspricht der Distanzunterricht nicht den gleichen Erfolg.“ Viele Eltern hätten aber auch große Bedenken gesundheitlicher Art. Wie genau die Öffnung der Grundschulen nun ab dem 22. Februar aussehen soll, ist für Hahmeier noch unklar. „Eine entsprechende Schulmail liegt mir noch nicht vor.“ Offen sei etwa, ob Kinder, die gemeinsam mit Risikopersonen in einem Haushalt leben, vom Präsenzunterricht befreit werden könnten.

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Für einen vernünftigen Distanzunterricht sei der Breitbandausbau nötig

Eine Sorge sei auch der Breitbandausbau in den Schulen. „Da hapert es noch an einigen Standorten“, so Hahmeier. Eine schnelle und stabile Leitung aber werde benötigt, wenn die Lehrer vom Klassenzimmer aus per Video unterrichten sollen.

Ulrich Elsen, Leiter der Erich-Kästner-Realschule, freut sich, dass die Abschlussklassen nun zurückkehren dürfen.
Ulrich Elsen, Leiter der Erich-Kästner-Realschule, freut sich, dass die Abschlussklassen nun zurückkehren dürfen. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Wie genau der Unterricht der Abschlussklassen organisiert wird, die ab dem 22. Februar ebenfalls in die Schulen zurückkehren sollen, wird Ulrich Elsen, Schulleiter der Erich-Kästner-Realschule, nun gemeinsam mit dem Kollegium erarbeiten. „Grundsätzlich ist es für jeden Schüler gut, der wieder in die Schule kommen kann. Ich hätte mir zwar noch weitere als nur die Abschlussklassen gewünscht, aber es ist immerhin ein Anfang.“

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Von Tabea Beissert und Katrin Walger-Stolle

Klar ist, dass Wechselunterricht stattfinden soll. Eine Möglichkeit wäre, dass ein Teil einer Klasse vor Ort sei, der andere Teil gleichzeitig zu Hause und per Video zum Unterricht zugeschaltet wird. Die Gruppen könnten wöchentlich wechseln. Das bedürfe aber noch einiger Vorbereitung für die Lehrer. „Es ist nicht damit getan, eine Kamera aufzustellen“, so Elsen. Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus gebe es in seinem Kollegium indes nicht. Pro Lehrer werden zudem täglich zwei FFP2-Masken zur Verfügung gestellt. „Das gibt zusätzlich Sicherheit.“