Gladbeck. Die evangelische Kirche trauert um ein Urgestein der Rentforter Gemeinde. Rolf Ehring baute die Tschernobyl-Hilfe “Herz und Hände“ mit auf.

Die Evangelische Kirchengemeinde Gladbeck trauert um Pfarrer i.R. Rolf Ehring, der Anfang der Woche nach längerer Krankheit im Alter von 78 Jahren in Bottrop gestorben ist. Ehring war bis zu seiner Pensionierung 2007 insgesamt 26 Jahre Pfarrer in Rentfort, damit war er ein Stück Urgestein der Rentforter Gemeinde.

Geboren 1942 in Essen wuchs er mit seiner Mutter aufgrund der kriegsbedingten Evakuierung zunächst für einige Jahre im Osten Deutschlands auf und kam 1952 nach Bottrop. Als 15-jähriger begann er eine Ausbildung zum Universalfräser bei Ruhrglas. Später orientierte er sich beruflich neu.

Rolf Ehring war ein Spätberufener und kam über Umwege ins Pfarramt

Rolf Ehring durchlief die Ausbildung an der Evangelistenschule „Johanneum“ in Wuppertal und war danach als sogenannter Sekretär beim Christlichen Verein Junger Männer (CVJM) in Essen tätig. Auf dem Abendgymnasium holte er berufsbegleitend sein Abitur nach und begann mit dem Theologiestudium in Bochum. Sein Vikariat trat er 1981 in Gladbeck-Rentfort an, wo er anschließend auch die Pfarrstelle übernahm, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Juni 2007, damals 64 Jahre alt, innehatte.

Rolf Ehring hatte einen Blick und ein Herz für Menschen in Not. "Er suchte nach praktischen Antworten für Männer und Frauen, die Unterstützung brauchten. Die Verkündigung des Evangeliums in Predigt, Gebet und konsequentem, glaubwürdigem Handeln war seine Lebensberufung", schreibt der ehemalige Superintendent Dietmar Chudaska in einem Nachruf. Vielen sei Rolf Ehring in seiner Gemeinde in Rentfort und Ellinghorst zu einem treuen Seelsorger geworden.

1996 wurde der Verein "Herz und Hände für Tschernobyl" gegründet

Genauso leidenschaftlich wie er seine Gemeinde führte, baute Rolf Ehring als Mitbegründer ab 1996 mit dem Verein „Herz und Hände für Tschernobyl“ eine bis heute laufende Hilfsaktion für die Menschen auf, die in Weißrussland unter den Folgen der Reaktorkatastrophe leiden. Bis heute fahren regelmäßig Hilfstransporte nach Weißrussland.

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