Gladbeck. Wie hat sich die Bevölkerung in Gladbeck im Corona-Jahr entwickelt? Die Einwohnerzahl sank auf 77.970 Menschen. Ein Detail ist auffällig.

Wie hat sich der Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 auf die Bevölkerungsentwicklung in Gladbeck ausgewirkt? Auffällig unauffällig möchte man beim ersten Blick auf die Daten des Standesamtes sagen. Aber eben nur auf den ersten Blick.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 lag die Einwohnerzahl bei 77.970, das sind 107 Menschen weniger als im Vorjahr - und damit unter der 78.000-Marke. Seinerzeit erblickten 777 junge Gladbecker das Licht der Welt. Für das Corona-Jahr 2020 verzeichnete das städtische Standesamt fast ebenso viele Geburten: 772.

Gladbecks Stadtsprecher: „Wir haben immer um die 1000 Todesfälle verzeichnet“

Auch die Zahl der Sterbefälle ist erst einmal vergleichbar. 960 waren es im Jahr 2019, zum Ende 2020 registrierte das Standesamt 998 - zwar mehr, aber doch nicht exorbitant. „Wir haben in den Vorjahren immer um die 1000 Todesfälle verzeichnet“, stellt Stadtsprecher David Hennig fest und führt beispielhaft die Daten aus dem Jahre 2018 an, als Gladbeck 78.028 Einwohner zählte: 749 Geburten und 999 Sterbefälle.

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Doch die detaillierte Betrachtung bringt zutage, dass die Pandemie mit ihren tödlichen Folgen - rein statistisch gesehen - ihre Spuren in der Gladbecker Bevölkerung hinterlassen hat. Hennig erläutert die vorliegenden Daten: „Im Jahr 2020 sind in Gladbeck 39 Menschen in Zusammenhang mit Corona gestorben. Jetzt, 2021, haben wir schon 34 Todesfälle in Zusammenhang mit Corona. Diese Entwicklung müssen wir beobachten.“https://cms.cloud.funkedigital.de/webservice/thumbnail/article/231344126

Dass die Zahl auf das Gesamtjahr bezogen nicht in die Höhe geschnellt ist, könne an vielerlei Faktoren lieg. David Hennig sagt: „Es waren wegen der Kontaktbeschränkungen beispielsweise weniger Menschen im Straßenverkehr unterwegs.“ Auch dieser birgt Risiken. Und vielleicht blieben Grippe-Infektionen aus, weil viele Gladbecker dem Impfaufruf folgten und die Ansteckungsgefahr durch weniger Kontakte geringer als in den Vorjahren ist. Aber, so betont Hennig: „Das sind Spekulationen.“

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