Gladbeck. In den ersten drei Wochen können nur 17 Prozent der Berechtigten im Kreis Recklinghausen geimpft werden. Viele Gladbecker warten auf Termin.

Nach dem Anmeldestart für das Impfzentrum warten viele Menschen in Gladbeck noch immer auf einen Termin. 2395 Impfdosen wöchentlich sind dem Kreis Recklinghausen für die ersten drei Wochen zugesagt worden, insgesamt also 7185 Dosen. „Genau so viele Termine haben wir vergeben, wir haben keinen Puffer eingeplant“, so Kreissprecherin Svenja Küchmeister.

Viele Termine sind bereits vergeben. „Erst ab Ende März gibt es wieder die freie Auswahl, bis dahin gibt es nur noch Einzeltermine“, so Küchmeister. Nach jetzigem Stand sollen zunächst die Über-80-Jährigen an sechs Tagen in der Woche geimpft werden. „Der Donnerstag ist für die Impfung von Mitarbeitern im Rettungsdienst und in mobilen Pflegediensten vorgesehen.“ Ein Aufeinandertreffen zwischen Senioren und den Einsatzkräften soll so verhindert werden.

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Nach den ersten drei Wochen soll mehr Impfstoff zur Verfügung stehen

Der Kreis hat insgesamt 42.000 über 80-Jährige angeschrieben, die zur Priorität eins gehören. Darunter rund 4800 Gladbecker – Senioren über 80, die in eigenen Wohnungen leben. Von den 42.000 Menschen können in den ersten drei Wochen nur rund 17 Prozent der Impfberechtigten mit den 7185 zur Verfügung stehenden Dosen geimpft werden. Nach den ersten drei Wochen soll mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. „Eine Prognose, wie viel genau, wage ich noch nicht“, so Küchmeister.

Stand der Impfungen in Senioreneinrichtungen

Fast alle Bewohner und Pfleger in Senioreneinrichtungen, die sich gegen das Virus impfen lassen wollten, haben inzwischen ihre erste Corona-Impfung bekommen. In einem Heim steht die erste Impfung noch aus. Das Land hatte die Impfung aufgrund fehlenden Impfstoffes gestoppt. In einer Einrichtung ist bereits die zweite Impfung erfolgt, eine weitere ist wohl am Freitag dran. Denn die Zweitimpfungen sind von dem Stopp nicht betroffen.Bisher sind 2183 Impfdosen (erste und zweite Impfung) für Gladbecker in den Senioreneinrichtungen bestellt worden, so Kreissprecherin Svenja Küchmeister.

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„Wir sind startbereit, haben genug Ärzte, was wir brauchen ist der Impfstoff“, sagt auch Werner Seibel, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Recklinghausen. Um die Vergabe der Termine mit dem Start am Montag gab es einigen Ärger. Es gab technische Schwierigkeiten, viele Gladbecker konnten einfach keinen Termin ausmachen. Die Systeme waren zeitweise überlastet – die zuständige Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe meldete in den ersten Stunden rund 700 Zugriffe pro Sekunde. „Für einige Menschen ist das Anmeldeverfahren schon eine Hürde“, so Seibel. Er geht davon aus, dass die Anmeldung ab Anfang nächster Woche ohne Probleme laufen wird.

Gladbecker konnten teilweise Termine für Gelsenkirchen und Bottrop vereinbaren

Im Impfzentrum in Recklinghausen werden Informationen auf Bildschirmen verbreitet.
Im Impfzentrum in Recklinghausen werden Informationen auf Bildschirmen verbreitet. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Gladbecker müssen zur Immunisierung ins Impfzentrum nach Recklinghausen fahren. Als ab Montag die Terminvergabe über die Kassenärztliche Vereinigung möglich war, konnten sich einige jedoch auch bei den Impfzentren in Gelsenkirchen und Bottrop anmelden. Das ist aber nach wie vor nicht vorgesehen. Grund für die Option war ein Software-Problem.

„Wir sind weiterhin um dezentrale Lösungen für ältere Menschen bemüht, und wollen zudem eine Fahrt zum Impfzentrum Recklinghausen ermöglichen“, so Stadtsprecher David Hennig. Bürgermeisterin Bettina Weist und Landrat Bodo Klimpel hatten Ende vergangenen Jahres Gespräche mit Bottrop und Gelsenkirchen geführt und angefragt, ob auch Gladbecker in die dortigen Impfzentren fahren können. Antworten stehen noch aus. „Daher gilt nach wie vor die Aussage, dass dies zu den Anfangszeiten nicht möglich sein wird“, so der Stadtsprecher.

KVWL: Die vereinbarten Termine sollten wahrgenommen werden

Dennis Schwandt war einer von denen, der für seine Oma einen Termin in Gelsenkirchen vereinbart hat. „Von ihrem Wohnort in Gladbeck sind es bis zum Gelsenkirchener Impfzentrum elf Kilometer, zu dem in Recklinghausen 23 Kilometer“, berichtet er. Bei der Terminvergabe im Netz habe er ein Impfzentrum „in der Umgebung“ auswählen können und habe sich daher für Gelsenkirchen entschieden. „Ich habe eine Bestätigung bekommen und werde auf den Termin für meine Oma bestehen“, sagt er. Zumal die Termine in Recklinghausen doch schon auf einige Zeit ausgebucht seien.

Auch die KVWL rät, den vereinbarten Termin wahrzunehmen. „Wer einen Termin in einem anderen Impfzentrum vereinbart hat, soll diesen beibehalten und nicht stornieren“, so KVWL-Sprecherin Vannesa Pudlo auf Anfrage. Grundsätzlich sollten Bürger aber das Impfzentrum innerhalb ihres Kreises nutzen, da das Land die Menge des Impfstoffes anteilig zur Bevölkerung zuteilt.