Gladbeck. Linke und SPD kritisieren das Vorgehen des Steag-Konzerns. Das Bürgerforum wirft dem Bauherrn sogar einen “Schwarzbau“ auf dem Mottbruch vor.
Die Ratsfraktion Die Linke hat sich wegen der Bautätigkeiten der Steag auf der Mottbruchhalde in Gladbeck an Bürgermeisterin Bettina Weist und Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer gewandt. Sie will erreichen, so Linke-Fraktionschef Olaf Jung, dass noch vor Erstellung des Fundamentes der Bau des Windrades durch die Stadt Gladbeck gestoppt wird. Auch die SPD hat sich besorgt an die Bürgermeisterin gewandt.
Die Linke bittet die Bürgermeisterin und den Baurat "dringend zu prüfen", ob die Bedingungen, die der Bauherr laut Baugenehmigung vor dem Baustart erfüllen muss, tatsächlich erfüllt wurden. Wenn das nicht der Fall sei, müsse der Bau sofort gestoppt werden, fordert Jung. Die Linke sieht durch den Baubeginn des Windrades vor allem die Pläne der Stadt für einen Bürgerpark im Rahmen der IGA 2027 gefährdet.
Es geht um ein Standsicherheits-Gutachten und um eine Rückbau-Sicherung
Auch das Bürgerforums Gladbeck ist der Auffassung, dass die Steag vor dem Baubeginn Bedingungen erfüllen müsse: Laut Baugenehmigung durch den Kreis Recklinghausen sei das, so Matthias Raith vom Bürgerforum, ein Gutachten über die Standsicherheit, das zwingend vor dem Baustart vorgelegt werden müsse. Außerdem, so Raith, müsse die Steag die Hinterlegung von 155.000 Euro zur Absicherung möglicher Rückbaukosten nachweisen. Raith wirft der Steag einen Baustart "in Gutsherrenmanier" vor. Raith wörtlich: "Wenn die Steag tatsächlich mit den Arbeiten für das Fundament einer Windkraftanlage begonnen haben sollte, dann wäre dies ein offenkundiger Schwarzbau."
Die SPD berichtet in dem Schreiben an Bürgermeisterin Weist von Bürgern, die sich irritiert über "die offensichtlich eingeleiteten Baumaßnahmen" zeigten. Die SPD fragt, wie sich die Verwaltung erklären kann, dass trotz der juristischen Situation die Steag ihre Arbeiten vorantreibt. "Hat die Verwaltung alle rechtlichen Möglichkeiten, unter Einhaltung von Frist und Formvorgaben, ausgeschöpft, um die Aufstellung des Windrads zu verhindern?", fragt der Braucker SPD-Ratsherr Hasan Sahin in dem Schreiben an die Bürgermeisterin.
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