Gladbeck. Michael Hübner hat sich Amtsinhaber Michael Gerdes bei der Wahl zum Bundestagskandidaten geschlagen geben müssen. Ab 2022 ohne Mandat.

SPD-Landtagsabgeordneter Michael Hübner aus Gladbeck wird nur noch bis 2022 ein politisches Mandat haben. Dann ist Schluss für ihn mit der hauptberuflichen Politik. Nachdem er am Dienstagabend bei der Wahl zum Bundestagskandidaten seiner Partei bei der Wahlkreisdelegiertenkonferenz gescheitert ist, und es auch sein Landtagsmandat wegen eines Neuzuschnitts der Landeswahlkreise künftig nicht mehr geben wird, wird er ab 2022 nur noch ehrenamtlich politisch aktiv sein.

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"Ich bin nicht von der Politik abhängig, das wollte ich auch nie sein", so Hübner, der bis 2014 Geschäftsführer eines pharmazeutischen Herstellerbetriebs war. Daher gehe er die Sache entspannt an und sei zuversichtlich, würde aber gerne weiterhin politiknah arbeiten.

Hübner: "Die Geschlossenheit aus Dorsten und Gladbeck hat gefehlt

Groß enttäuscht ob seiner Niederlage gegen Amtsinhaber Michael Gerdes sei er nicht. "Es war sowieso klar, dass es eine knappe Sache wird." 34 Delegierte stimmten in geheimer Wahl für Gerdes, 23 für Hübner. "Die Geschlossenheit aus Gladbeck und Dorsten hat gefehlt", so der 47-Jährige. Hätten alle Delegierten aus beiden Städten hinter ihm gestanden, hätte er die Mehrheit gehabt. Seine Aussagen in der vergangenen Woche, in der er private Feiern bei Migranten als Grund für die hohen Infektionszahlen genannt hatte, und die in SPD-Kreisen auch auf Kritik gestoßen war, sieht er nicht als Grund für fehlende Stimmen der Delegierten. Die Geschlossenheit hinter ihm habe es auch vorher nicht gegeben.

Für seine Aussagen habe er viel Zustimmung aber auch Ablehnung bekommen. "Man muss Probleme benennen. Dafür muss auch die SPD Raum haben. Das erwarte ich von Sozialdemokraten", so Hübner, der seit 2010 für Gladbeck und Dorsten im Landtag sitzt.

Für Landtagsmandat in Bottrop will Michael Hübner nicht kandidieren

Während seine berufliche Zukunft für ihn derzeit noch ungewiss ist, eins stehe klar: Für das Landtagsmandat in Bottrop wolle er sich nach dem Wegfall seines bisherigen Gladbecker Wahlkreises nicht bewerben. "Das schließe ich aus." Man müsse nach einer vernünftigen Perspektive gucken, sowohl in Bottrop als auch in Gelsenkirchen werde es aber Ansprüche anderer Kandidaten dieser Wahlkreise geben, so Hübner.

Ehrenamtlich bleibe er in der Politik aktiv, erst am Dienstag war er im Ruhrparlament zum Wirtschaftspolitischen Sprecher seiner Partei gewählt worden.

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