Gladbeck. Gladbecks SPD-Landtagsabgeordnete Michael Hübner möchte bei der Bundestagswahl kandidieren. Die SPD im Kreis muss dem noch zustimmen.
Jetzt ist es offiziell: Michael Hübner will 2021 für den Bundestag kandidieren . Der Stadtverbandsvorstand der SPD hat einstimmig (bei drei Enthaltungen) beschlossen, den ehemaligen Gladbecker Fraktionschef und amtierenden Landtagsabgeordneten als Kandidaten für den Wahlkreis Recklinghausen III (Bottrop, Gladbeck, Dorsten) vorzuschlagen. Damit wird es auf der anstehenden Wahlkreisdelegiertenkonferenz der SPD im Kreis Recklinghausen zur Kampfabstimmung kommen. Denn Hübner (47) fordert den bisherigen Mandatsträger Michael Gerdes (60) aus Bottrop heraus, der sich zur Wiederwahl stellen will.
Der ‘Showdown’ wird aber nicht, wie ursprünglich anvisiert, Anfang Dezember stattfinden. Die Kreis-Genossen wollen die Wahlkreisdelegiertenkonferenz coronabedingt auf den 19. Januar verschieben, die wohl in Bottrop stattfinden soll. Gladbecks Stadtverbandsvorsitzender Jens Bennarend hatte den Vorsitzenden der SPD-Ortsvereine am 28. Oktober die Nominierung Hübners vorgeschlagen. Viele Worte habe er zuvor nicht gemacht, „da Michael Hübner in der Gladbecker SPD ja allen gut bekannt ist “, so Bennarend im Gespräch mit der WAZ. Nur, dass er der geeignete Mann für den Posten sei, „mit guter Vernetzung auf Landes- und Bundesebene, um die Gladbecker Interessen zu vertreten“.
Die Bundestagskandidatur sei ein nahe liegender Schritt
Auf Anfrage unterstreicht Michael Hübner, dass er sich über die Nominierung freue. Für ihn sei es ein nahe liegender Schritt gewesen, die Bundestagskandidatur ins Auge zu fassen. „Ich habe mich in meiner ganzen Zeit als Politiker dafür eingesetzt, dass unsere Städte endlich fair finanziert werden. Die wichtigsten Entscheidungen fallen in Berlin – etwa für den Altschuldenschnitt, den ich seit Jahren fordere. Nur so können wir in unseren drei Städten Schulen modernisieren, Kitaplätze ausbauen, die Mobilität von morgen auf die Straße bringen oder unsere lokale Wirtschaft gezielt stärken. Deshalb möchte ich auch als Bundestagsabgeordneter kandidieren.“ Zudem wolle er für eine Vision in Berlin weiterkämpfen: „Wenn wir zu einer der Schlüsselregionen in der deutschen Wasserstoffstrategie werden, dann schafft das neue Arbeitsplätze und schont das Klima.“
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Hübner berichtet auch, dass er zwischenzeitlich mit Parteifreund Michael Gerdes über seine Absichten „ein freundliches Gespräch geführt“ habe. Demnach wird es Mitte Januar eine Kampfabstimmung geben. Der Blick nach Berlin erfolgt sicher auch, weil Hübner künftig nicht mehr auf sein Landratsmandat bauen kann. Der beabsichtigte Neuzuschnitt der Landeswahlkreise soll sein „Hoheitsgebiet“ Gladbeck aufteilen, das Bottrop sowie Gelsenkirchen zugeschlagen wird. Trotz Proteste der Landes-SPD, geht offensichtlich auch Hübner davon aus, dass aufgrund der CDU-FDP-Mehrheitsverhältnisse der Entwurf des Innenministers für die Wahlkreisneueinteilung nicht mehr wesentlich verändert wird.