Gladbeck. Der Weg zum Impfzentrum in Recklinghausen ist weit. Stadt und Kreis setzen sich dafür ein, dass Gladbecker auch in Nachbarstädte fahren dürfen.
Der Weg zum Impfzentrum nach Recklinghausen ist für viele Menschen aus Gladbeck zu weit. Die Kreisverwaltung und auch das Gladbecker Rathaus erreichten zuletzt viele Fragen von Bürgern, ob sie nicht auch in die Zentren in den umliegenden Städten Bottrop oder Gelsenkirchen fahren könnten. Daher haben sich Bürgermeisterin Bettina Weist (SPD) und Landrat Bodo Klimpel (CDU) nun für eine solche Lösung eingesetzt.
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Klimpel hatte dazu Kontakt zu den Nachbarstädten Gelsenkirchen und Bottrop sowie der Bezirksregierung aufgenommen. Das Ergebnis: In der Anfangsphase wird dies wohl nicht möglich sein, Kreis und Stadt bleiben aber am Ball. „Ich habe großes Verständnis für den Wunsch vieler Gladbecker“, so der Landrat. Das Land sieht bei den Impfzentren das Wohnortprinzip vor. Das bedeutet, dass sich alle Bürger im Impfzentrum ihrer kreisfreien Stadt oder ihres Kreises impfen lassen können.
Für Gladbecker bräuchte es eine Ausnahmeregel
Einzige Ausnahme sind Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiten. Sie können sich auch an ihrem Arbeitsort impfen lassen. Für die Gladbecker bräuchte es eine ähnliche Ausnahmeregel. „Die Bezirksregierung hat mir mitgeteilt, dass diese derzeit noch nicht möglich ist. Bürgermeisterin Bettina Weist und ich bleiben aber im Austausch und natürlich für die Gladbecker am Ball“, so Landrat Klimpel.
„Wir werden Wege suchen, dass Gladbecker nach Bottrop und Gelsenkirchen ins Impfzentrum gehen können“, kündigte Weist an. Perspektivisch sei dies vorstellbar. Bei den Oberbürgermeistern der Städte Bottrop und Gelsenkirchen gebe es eine grundsätzliche Bereitschaft, dort auch Gladbecker zu impfen. Schwierig sei dies nur vor allem in der Anfangszeit, da aktuell noch nicht klar ist, wie viel Impfstoff in den einzelnen Städten zur Verfügung stehen wird und wie groß der Andrang in den Impfzentren sein wird. „Die Menge an Impfstoff, die uns vom Land erreichen soll, bemisst sich an der Einwohnerzahl. Ob genügend in den Städten zur Verfügung stehen wird, um eben auch Personen aus Nachbarstädten zu versorgen, ist im Moment nicht klar“, erklärt Klimpel. Abzuwarten bleibt nun unter anderem auch, wie die Bevölkerung die Möglichkeit zum Impfen annimmt.
In Senioreneinrichtungen wird mit mobilen Teams gestartet
Mobile Teams beginnen mit den Impfungen in Senioreneinrichtungen. Gestartet werden soll in großen Einrichtungen. „Es wird von groß nach klein geimpft. Das Ziel ist es, so mit einem Einsatz möglichst viele Menschen zu impfen“, so Kreissprecherin Svenja Küchmeister. Welches Heim und welche Stadt als erstes dran kommt, hänge auch davon ab, wie schnell die Einrichtungen vorbereitet seien. „Da hängt einiges dran. Betreuer müssen etwa den Impfungen schriftlich zugestimmt haben“, erklärt Küchmeister.
Zum jetzigen Zeitpunkt sei fraglich, ob genügend Impfstoff vorhanden sei, um ab dem 27. Dezember in allen zehn Kreisstädten mit dem Impfen zu beginnen. „Wir werden erst einmal nur eine überschaubare Menge des Impfstoffes bekommen.“