Gladbeck. Die kleinen Fraktionen im Gladbecker Stadtrat tun sich zusammen und haben eine „14er-Gruppe“ gebildet. Ein Kommentar.

Grundsätzlich ist natürlich überhaupt nichts dagegen zu sagen, wenn Parteien miteinander reden. Um Kooperationen oder gar Koalitionen zu bilden, ist es unerlässlich, Standpunkte auszutauschen und Kompromisse auszuloten, um Probleme zu lösen oder innovative Perspektiven zu erarbeiten. Genau darum geht es auch in der Stadtpolitik in Gladbeck .

Dass die kleinen Fraktionen im Rat untereinander reden , ist in dieser Stadt eher unüblich, sollte aber auch eine Selbstverständlichkeit sein. Wie intensiv sie es derzeit tun und mit welcher Zielrichtung, ist allerdings tatsächlich eine Premiere für Gladbeck. Problemlösungen oder gar Perspektivbildungen scheinen aber weniger im Fokus zu stehen – eher schon das Absichern von Positionen, Ansprüchen und auch Pfründen, wenn es ums Schmieden von Fraktionen und das taktische Auftreten beim Besetzen von Posten und Pöstchen geht.

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Der Frust bei den Gladbecker Grünen muss groß sein

Nachdem schon die „unnatürliche“ ABD-Fraktion von ganz links (DKP) über bürgerlich (BiG) bis ziemlich weit rechts (ABI) überraschend zustande kam, alle entscheidenden Unterschiede weggeblasen und das Zusammengehen als völlig normal hingenommen wurde (zumindest gab es keine kritischen Kommentare), schieben die kleinen Parteien – zu den genannten kommen die Grünen, die Linken und die FDP hinzu – nun als 14er-Gruppe offenbar alle ideologischen Überzeugungen beiseite.

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Der Frust bei den Grünen über das Scheitern der Gespräche mit der SPD muss schon enorm sein, dass sie gemeinsame Sache mit Links wie mit Rechts machen. Befremdlich ist auch das Mittun der bislang als äußerst seriös und gradlinig auftretenden FDP. Früher war Haltung eine herausragende Tugend bei den Parteien. Sie scheint im beliebigen Politbetrieb abhanden gekommen zu sein.

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