Gladbeck. Polizei und KOD in Gladbeck kontrollieren regelmäßig die Maskenpflicht in Geschäften. Im City Center gibt’s da immer mal wieder Gesprächsbedarf.
Nur mit Mund-Nasen-Bedeckung ins Geschäft – das hat mittlerweile fast jeder verinnerlicht. Dass die Maskenpflicht auch im gesamten City Center gilt (es sei denn, die Kunden sitzen in einem der Restaurants oder Cafés), haben immer noch nicht alle verstanden, obwohl an allen Zugängen eindeutige Hinweisschilder hängen.
Die Bezirksbeamten der Polizei sind öfter im City Center in Gladbeck unterwegs
Hauptkommissar Rüdiger Kümmel und Oberkommissar Norbert Berens drehen mal wieder im City Center ihre Runde. Die Bezirksbeamten lassen sich dort häufiger blicken, genau wie Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes. Alle haben festgestellt: Anfangs gab es hier eine Menge Probleme mit der Maskenpflicht, mittlerweile müssen sie nur noch in Einzelfällen einschreiten.
So wie bei dem etwa 15-Jährigen, der mit einem Freund im Einkaufszentrum unterwegs ist, der Begleiter mit, er ohne Maske. Von Norbert Berens angesprochen, kramt er hektisch in seinen Jacken- und Hosentaschen, wird aber nicht fündig. Der Polizeibeamte lässt es bei einem Platzverweis bewenden. Der Jugendliche hat Glück: Eine freundliche Frau schenkt ihm eine Maske.
Der ältere Mann, der gar nicht erst abwartet, dass die Beamten ihn auf sein Fehlverhalten ansprechen, sondern von sich aus forsch auf sie zukommt, hätte dieses Geschenk wahrscheinlich abgelehnt. Er präsentiert eine ärztliche Bescheinigung: Er könne wegen einer Atemwegserkrankung Mund und Nase nicht bedecken. Kümmel und Berens überzeugen sich, dass das Attest tatsächlich von einem örtlichen Mediziner stammt. „Uns werden immer mal wieder auch Bescheinigungen eines Arztes aus Ostdeutschland vorgelegt, die man aus dem Internet herunterladen kann“, erzählt Rüdiger Kümmel.
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Ohne Maske sollte man einige Örtlichkeiten meiden, raten die Polizeibeamten einem älteren Mann
In diesem Fall ist die Bescheinigung echt – Diskussionsbedarf gibt es trotzdem. Die Beamten versuchen es mit gutem Zureden: „Wenn sie keine Maske tragen können, sollten Sie Örtlichkeiten wie diese meiden, um andere Menschen nicht zu gefährden, aber auch in ihrem eigenen Interesse. Sie gehören schließlich zur Risikogruppe“, rät ihm Berens. Die Antwort fällt eindeutig aus: „Erstens bin ich keine Risikoperson, und zweitens sind das sowieso alles Lügen.“ Sprach’s und entfernt sich mit den Worten: „Dann fahr’ ich jetzt eben Bus – auch ohne Maske.“
Zwei, drei Besucher des City Centers müssen Kümmel und Berens noch ansprechen in dieser halben Stunde. Sie sind deutlich einsichtiger. „Nachmittags müssen wir mehr Diskussionen führen“, sagen die Beamten. Nach der Schule hielten sich mehr Jugendliche im Einkaufszentrum auf, „und da müssen wir öfter heftig diskutieren.“
Die Zahl der Maskensünder im City Center ist zurückgegangen
Auch wenn die Zahl der „Maskensünder“ zurückgegangen ist – in Einzelfällen ist es mit einer Diskussion nicht getan. „Die Polizei und auch unsere Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes gehen zwar mit Augenmaß vor, aber wenn freundliche Ermahnungen und mündliche Verwarnungen nichts bewirken, müssen die Leute zahlen“, sagt Gregor Wirgs, Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung. „Dann wird ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro und in gravierenden Fällen ein Bußgeld von 50 Euro fällig.“ Im City-Center seien bisher 25 Buß- und 30 Verwarnungsgelder verhängt worden.
So weit mussten die beiden Bezirksbeamten diesmal bei ihrem Rundgang nicht gehen. Offenbar bringt schon ihre Uniform manchen auf die richtig Spur – wie die junge Frau mit zwei Kindern: „Huch, die Polizei“, hört man, bevor sie sich und dem größeren Sohn hastig die Maske über Mund und Nase zieht.
Security-Leute unterwegs
City Center-Managerin Bettina Plaßmann, die regelmäßig in „ihrem“ Haus unterwegs ist, ist froh, dass sie dabei mittlerweile nicht mehr „zehn oder 20 Kunden ohne Masken“ antrifft. „Es ist deutlich besser geworden“ sagt sie, „aber einzelne Verstöße sehe ich immer mal wieder.“
Von ihren Security-Kräften sei jeweils einer ab 14 Uhr im Einsatz, bis 1 Uhr nachts, wenn auch die Spielhalle schließt. „Die kümmern sich zurzeit um nichts anderes als die Einhaltung der Maskenpflicht, verteilen sogar Masken, wenn jemand keine bei sich hat. Und ganz Uneinsichtige werden des Hauses verwiesen.“