Gladbeck. Gladbeck hat gewählt. Die Bürgermeister-Kandidaten müssen in die Stichwahl, die SPD fährt herbe Verluste ein. Ein Kommentar.
Dass keiner der Bürgermeister-Kandidaten in Gladbeck die absolute Mehrheit erreicht, das war zu erwarten. Obwohl SPD-Kandidatin Bettina Weist im Wahlkampf auffallend aktiver und präsenter war als ihre Konkurrenten – es wird deutlich, dass das SPD-Zugpferd Ulrich Roland nicht mehr antritt. An die breite Zustimmung von Roland kann Weist logischerweise nicht anknüpfen, sie wird sich erst einen Ruf erarbeiten müssen. Ob sie dazu die Chance bekommt, wird sich in zwei Wochen bei der Stichwahl entscheiden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie dann den CDU-Kandidaten Dietmar Drosdzol bezwingen wird.
Trotzdem: Die SPD muss deutliche Verluste hinnehmen. Die Ergebnisse müssen die ehemalige Volkspartei alarmieren.
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Die Grünen können gegenüber 2014 ihren Stimmenanteil zwar ausbauen, die große Überraschung schaffen sie trotz bundesweiten Aufschwungs aber nicht. Viele Stimmen fährt jedoch die AfD ein, obwohl Bürgermeister-Kandidat Marco Gräber öffentlich kaum in Erscheinung trat. Erschreckend hoch ist die Zustimmung vor allem in Brauck.
Die Partei wird also, wie erwartet, in den Stadtrat einziehen – und das politische Klima spürbar verändern. Es wird darauf ankommen, dass die etablierten Parteien künftig an einem Strang ziehen. Für Kleinkriege darf es keinen Raum mehr geben – dafür sind die Herausforderungen zu groß, die Gladbeck in den kommenden Jahren meistern muss.