Gladbeck. In Gladbeck zeichnen sich dramatische Verluste für die SPD ab. Die Grünen verbuchen Zuwächse. Ebenso die AfD. Die CDU hat sich mehr erhofft.
Bei der SPD wird ein Wahldebakel immer wahrscheinlicher: Bei der Wahl zum Rat der Stadt fallen die Sozialdemokraten auf den historischen Tiefstwert von 37 Prozent zurück (Stand 20.15 Uhr) – ein krasser Verlust von rund zehn Prozentpunkten! Vor sechs Jahren kam die SPD, jahrzehntelang absolute Mehrheiten gewohnt, noch auf 47,3 Prozent. Immerhin: Sie holt wohl in den meisten Wahlbezirken das Direktmandat.
Deutliche Zuwächse verbuchen die Grünen
Profitiert hat davon nicht die CDU, auch sie fiel von 25,2 auf 24,5 Prozent. Deutliche Zuwächse verbuchen die Grünen, die ihren Stimmenanteil mehr als verdoppelten. Sie kommt auf gut 12 Prozent (2014: 5,8 Prozent). Aber: Abräumer ist offenbar die AfD, die aus dem Stand gut zehn Prozent holt.
SPD-Parteichef Jens Bennarend sieht das Ergebnis nicht so dramatisch. „Wir sind in fast allen Wahlbezirken vorn!“, sagte er in einer ersten Reaktion zur WAZ. „Ja, wir mussten Federn lassen, aber das ist dem Gegenwind, der der SPD von außen entgegenweht, geschuldet.“ Die SPD behaupte sich aber als stärkste Partei in Gladbeck.
Auch bei der Bürgermeisterwahl kann sich die SPD nicht auf Anhieb durchsetzen
„Wir sind nicht total überrascht, hätten uns aber deutlich mehr erhofft“, sagt CDU-Fraktionschef Peter Rademacher in einer ersten Reaktion zu den Ergebnissen seiner Partei. Im Gegensatz zur SPD sei die CDU jedoch ungefähr im Vergleich zur Kommunalwahl 2014 konstant geblieben. Er hoffe, dass es bei den Ergebnissen im Laufe des Abends noch Luft nach oben gibt.
Auch bei der Bürgermeisterwahl kann sich die SPD mit ihrer Kandidatin nicht auf Anhieb durchsetzen: Sie bleibt mit 42,3 Prozent deutlich unter der absoluten Mehrheit. Dietmar Drosdzol (CDU) kommt auf rund 22,3 Prozent und zwingt Weist in die Stichwahl in 14 Tagen.