Gladbeck. Kein Stau mehr an der Europabrücke in Gladbeck. Die Bauarbeiten sind fertig. Umbau bringt Verbesserungen für Fußgänger, Radler und Buskunden.
Läuft in Gladbeck! Gleich zwei Großbaustellen in der Stadt sind deutlich vor dem anvisierten Termin fertig geworden. Ganz aktuell: Seit Freitag behindern keine Bauarbeiten mehr den Verkehr auf der Europabrücke. Der Umbau der Haltestelle Bahnhof West und auch die damit verbundenen Arbeiten an der Fahrbahn der Sandstraße sind so gut wie abgeschlossen. Und schon seit Anfang der Woche ist die neue Brücke Beethovenstraße freigegeben. Die Zeit der Staus und Umwege – sie ist dort vorbei.
Die Arbeiten an der Europabrücke haben fünf Monate gedauert
„Schön ist es geworden“, sagt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer über den barrierefreien Umbau der Haltestelle und des Bereichs darum herum. Fünf Monate haben die Arbeiten gedauert, die die stark frequentierte Europabrücke zu einem verkehrlichen Nadelöhr gemacht haben. Das hat die Nerven vieler Autofahrer arg strapaziert. Doch nun blicken die Planer bei der Stadtverwaltung zufrieden auf das Erreichte. „Wir sehen hier eine gebaute Maßnahme der Verkehrswende. Mit Blick auf die Modernisierung des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs ist an dieser Stelle ein zukunftsfähiges Miteinander für alle Verkehrsteilnehmer geschaffen worden“, sagt der Baurat.
Die Gehwege, die in einem schlechten Zustand waren, haben nun wieder eine ebene Pflasterfläche, die Busbuchten und Fahrspuren eine halbstarre Deckschicht, die der Belastung durch die schweren Busse besser standhält. Zwischen den beiden neuen Wartehallen und der Haltekante der Busse ist jetzt mehr Platz: 5,80 Meter im Norden und sechs Meter im Süden. Markierte Ein- und Ausstiegsbereiche mit einer Länge von 1,50 Metern sollen dafür sorgen, dass sich Buskunden, Fußgänger und Radler nicht in die Quere kommen. An den Busbuchten wurden Niederflurbusbordsteine mit einer Höhe von 18 Zentimeter eingebaut, damit mobilitätseingeschränkte Menschen besser ein- und aussteigen können. Die Bushaltestelle verfügt jetzt außerdem über Aufmerksamkeits- und Auffangstreifen sowie ein zusätzliches Aufmerksamkeitsfeld an den Haltekanten, um Menschen mit Sehbehinderungen den Einstieg in den Bus zu erleichtern.
Jetzt können ein normaler Bus und ein Gelenkbus hintereinander halten
Und: Durch die verlängerte Haltekante der Busbuchten können ein normaler und ein Gelenkbus hintereinander stehen, ohne den Verkehr zu behindern. Im Gegensatz zu den alten Wartehäuschen haben die neuen „Hallen“ Seitenteile als Wetterschutz, sie sind beleuchtet und erhalten zusätzliche Sitzmöglichkeiten. Ergänzend zu den Sitzgelegenheiten in den Wartehallen gibt es weitere Ruhebänke in unterschiedlichen Sitzhöhen.
Die Bänke und auch die Fahrradständer werden in Kürze geliefert. Solarmodule auf den Wartehallendächern übernehmen die Stromversorgung der Anlagen samt der neuen Info-Tafeln, die die Vestische kommende Woche installieren wird. Auf Monitoren zeigt die dynamische Fahrgastinformation (DFI) die Abfahrt der Busse und sogar auch die Zugverbindungen am Bahnhof West an. Blinde und Sehbehinderte können sich die Informationen vorlesen lassen. An den Haltestellen „Goetheplatz“ und „Willy-Brandt-Platz“ gibt es die DFI-Monitore bereits.
Der Geh- und Radweg ist breiter und aufgeräumt
Von der Modernisierung profitieren zudem auch Fußgänger und Fahrradfahrer. Der Radverkehr wird zusammen mit dem Fußgängerverkehr auf breiteren und freigeräumten gemeinsamen Geh- und Radwegen geführt, die baulich zur Fahrbahn abgesetzt sind.
Die Kosten
Die Straßenbeleuchtung wurde ebenfalls modernisiert und bietet neben LED-Leuchten auch eine deutlich verbesserte Ausleuchtung, auch die Ampelanlage wurde umgebaut, so Baurat Volker Kreuzer. Nun stehen im Bereich der Europabrücke nur noch wenige Restarbeiten an.
Der barrierefreie Umbau wurde aus Mitteln des kommunalen Investitionsförderungsgesetzes mit 90 Prozent gefördert und hat insgesamt 880.000 Euro gekostet. 780.000 Euro der Gesamtkosten waren dabei förderfähig, wovon 702.00 Euro der Bund trägt.
Neben den Wartehallen werden zudem insgesamt zehn Radständer installiert. Im Bereich der Kreuzung soll die neue Radverkehrsführung den Radfahrern mehr Sicherheit bieten: Der Radverkehr wird über 1,85 Meter (inkl. Markierung) breite Radfahrstreifen durch so genannte Fahrradschleusen auf die Fahrbahn bzw. den gemeinsamen Geh-/Radweg geführt. Ein breiter Streifen trennt den Bereich der Radfahrer von den Fahrspuren.
Auch der nordwestliche Arm der Kreuzung ist barrierefrei umgebaut. Die gemeinsame Furt des westlichen Armes der Kreuzung Sandstraße mit der Konrad-Adenauer-Allee und der Mühlenstraße wurde mit differenzierten Bordhöhen und dazugehörigen taktilen Elementen umgebaut.