Gladbeck. Fraktionschef Olaf Jung übt massive Kritik zum Umgang der Coronaregeln im Schulausschuss. Ähnliche Beobachtungen gab’s im Stadtplanungsausschuss.
Nach der Sitzung des Schulausschusses in Gladbeck am vergangenen Montag beschwert sich die Linke, weil Corona-Auflagen missachtet worden seien. Der Ausschuss tagte in der Mensa der Mosaikschule, einem Raum, der deutlich kleiner ist als der Ratssaal, in dem die Sitzungen normalerweise stattfinden.
„Am Eingang musste man sich zwar die Hände desinfizieren, doch damit war es auch schon vorbei mit dem Corona-Schutz“, schreibt Fraktionsvorsitzender Olaf Jung. „Es gab keine Vorgaben oder Anweisungen, wie man sich verhalten solle. Maskenpflicht gab es nicht, der Mindestabstand konnte nicht eingehalten werden.“ Die meisten Teilnehmer hätten Masken getragen, solange sie sich im Raum bewegten, hätten sie aber am Platz abgenommen, obwohl die Ausschussmitglieder im Carrée „Ellenbogen an Ellenbogen sitzen mussten“. Auch die Besichtigung eines Klassenraums im Neubaus sei „buchstäblich distanzlos“ erfolgt.
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Auch im Planungsausschuss saß wie gewohnt dicht an dicht
Man hätte die Tische anders anordnen können, um coronagerecht tagen zu können, findet die Linke. Die Besichtigung des Klassenraums wäre auf jeden Fall entbehrlich gewesen. Olaf Jung: „Dass ausgerechnet der Schulausschuss durch Missachtung fast aller Corona-Regeln glänzte, nachdem gerade erst die Schülerdemos gegen die Maskenpflicht im Unterricht als marginal abgetan wurden, ist zynisch. Ein bisschen mehr Vorbildfunktion hätte man doch erwarten können.“
Ähnliche Beobachten machte die WAZ im Planungsausschuss, der am Dienstag im Ratssaal tagte: Ganz normal - wie zu Vor-Coronazeiten - saß man im Carrée dicht nebeneinander und ohne Maske. Nur beim Verlassen des Ratssaales wurde von (fast) allen Sitzungsteilnehmern ein Mund-/Nasenschutz verwendet. Beim Betreten des Rathauses wurde auf die Maske und auf Handdesinfektion geachtet, aber es wurden keine Namen und Daten der Besucher erfasst.