Gladbeck. Steigende Schülerzahlen machen den Ausbau von Schulen in Gladbeck nötig. Alle Neubauten werden ein begrüntes Dach haben und barrierefrei sein.

Die Stadt investiert rund 17 Millionen Euro in den Schulausbau. Hintergrund: In Gladbeck gibt es immer mehr Schüler. Zwischen 2013 und 2019 hat sich die Zahl der Grundschüler um 338 erhöht. Damit steigt auch die Nachfrage nach Schulplätzen und Plätzen in der Offenen Ganztagsschule (OGS). Bisher können rund 40 Prozent der Grundschüler OGS-Angebote nutzen. „Unser Ziel ist, die Versorgungsquote auf 50 Prozent zu steigern“, so Schulamtsleiterin Bettina Weist (SPD).

2025 wird laut Berechnungen des statistischen Landesamtes mit 3404 Grundschülern der Höchststand erreicht sein. Vor allem in der Innenstadt, in Butendorf, Brauck und Rosenhügel wird ein erhöhter Bedarf gesehen. Darum wird die Verwaltung die Standorte der Mosaikschule, der Lambertischule, der Südparkschule und auch das Schulzentrum Brauck ausbauen. „Der bedarfsorientierte Ausbau ist jetzt wegen der steigenden Schülerzahlen umso wichtiger“, sagte Weist im Schulausschuss. Dort stellten Immobilienamt-Leiter Martin Plischek und Michael Grätsch, Abteilungsleiter Technische Gebäudewirtschaft im städtischen Immobilienamt, die Pläne für den Ausbau vor, die mit den betreffenden Schulen abgesprochen sind.

Mosaikschule behält zunächst zwei Standorte

CDU-Ratsherr Michael Dahmen sprach in der Ausschuss-Sitzung die Stellungnahme der Mosaikschule zum geplanten Ausbau an. „Das hört sich so an, als ob der Standort Diepenbrockstraße geschlossen werden soll“, stellte er fest.

„Beide Standorte werden so lange bestehen, wie sie gebraucht werden“, erklärte Sozialdezernent Rainer Weichelt. Auch wenn sich die Mosaikschule eine Zusammenlegung wünsche, halte die Verwaltung den zweiten Standort aus Kapazitätsgründen für wichtig. „Auch, wenn es für die Schulorganisation schwierig ist, zwei Standorte zu bedienen.“ Falls die Schülerzahlen sinken, wäre es allerdings denkbar, den Standort Diepenbrockstraße zu schließen.

Was die vier Projekte eint: Die Neubauten werden alle ein begrüntes Dach haben. Zudem sollen die Gebäude behindertengerecht sein, haben daher einen Aufzug und entsprechende Toiletten.

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Mosaikschule

An das denkmalgeschützte Stammhaus schließt sich künftig ein L-förmiges Gebäude mit einer Fläche von 2020 Quadratmetern an. Es wird viergeschossig, um sich an die Höhe des Stammhauses anzupassen. Der Eingangsbereich soll offen und großzügig gestaltet werden, im Erdgeschoss werden Lehrerzimmer und Sekretariat angesiedelt. Im ersten Obergeschoss gibt es Förder-, Beratungs- und Technikräume, im zweiten Obergeschoss Klassenzimmer und Toiletten, darüber weitere Klassenräume. Im zweiten und dritten Obergeschoss ist zudem ein Übergang in das Bestandsgebäude vorgesehen. Der untere Bereich des Neubaus ist in einer Hälfte offen und steht dort auf Stelzen, um so als Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge dienen zu können. Der Neubau an der Mosaikschule am Standort Zum Stadtwald in Brauck soll zum Schuljahr 2022/23 fertig sein. Die Kosten liegen bei 5,8 Millionen Euro.

Die Mosaikschule soll einen Anbau mit Übergang in das Stammhaus bekommen.
Die Mosaikschule soll einen Anbau mit Übergang in das Stammhaus bekommen. © Stadt Gladbeck

Lambertischule

Die Situation an der Lambertischule beschreibt Martin Plischek als unübersichtlich. „Keiner weiß so richtig, wo die Ein- und Ausgänge sind.“ Der jetzt geplante Bau über drei Etagen und mit einer Fläche von 1472 Quadratmetern neben dem Hauptgebäude wird über den Schulhof erschlossen. „Wir bauen großzügige Räume, schließlich findet ja nicht mehr nur Frontalunterricht statt, so wie früher“, so Plischek. Neben vier neuen Klassenräumen und zwei Gruppenräumen ist eine große Mensa vorgesehen. Der Neubau an der Lambertischule soll zum Schuljahr 2022/23 fertig sein. Die Kosten liegen bei 5,9 Millionen Euro.

Der Neubau der Lambertischule schließt sich an das Hauptgebäude an.
Der Neubau der Lambertischule schließt sich an das Hauptgebäude an. © Stadt Gladbeck

Südparkschule

Zweigeschossig mit Photovoltaikanlage auf dem Dach, großen Glaselementen und bodentiefen Fenstern in den Klassenräumen soll der Neubau (892 Quadratmeter) an der Südparkschule in Rosenhügel werden. Im Neubau werden acht OGS-Gruppenräume untergebracht, und so wird die OGS aus dem 2005 gebauten Erweiterungsbau in den Neubau ziehen. Dort sind außerdem zwei Büroräume, Toiletten sowie Nebenräume untergebracht. Das Gebäude ist über den Schulhof zugänglich und schließt die Baulücke im nordöstlichen Teil des Schulhofes. Für einen barrierefreien Zugang gibt es eine Rampe und einen innenliegenden Aufzug. Der Neubau an der Südparkschule soll im Sommer 2021 fertig sein. Die Kosten liegen bei 3,1 Millionen Euro.

Zum neuen Gebäude an der Südparkschule gehören große Glaselemente.
Zum neuen Gebäude an der Südparkschule gehören große Glaselemente. © Stadt Gladbeck

Schulzentrum Brauck

Auch die Erich-Kästner-Realschule soll erweitert werden. In einem eingeschossigen Gebäude (513 Quadratmeter) werden neben Toiletten und je einem Büro- und Lehrmittelraum vier Klassenräume untergebracht. Bisher nutzt die Realschule Räume der Erich-Fried-Hauptschule mit, die dann wieder leergezogen werden. „So wird auch die Hauptschule entlastet“, so Schuldezernent Rainer Weichelt. Der Neubau erhält eine metallische Fassade, das Dach wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der Neubau am Schulzentrum Brauck soll im Frühjahr 2021 fertig sein. Die Kosten liegen bei 2 Millionen Euro.

Der geplante Bau am Schulzentrum Brauck ist eingeschossig.
Der geplante Bau am Schulzentrum Brauck ist eingeschossig. © Stadt Gladbeck


„Das sind 22 neue Klassenräume, die wir in der Stadt schaffen“, lobte Schulausschuss-Vorsitzender Norbert Dyhringer die Pläne der Verwaltung. Auch Volker Musiol (SPD) sagte nach der Vorstellung: „Das sind nicht nur Zweckbauten, die Architekten haben viel Gehirnschmalz verwendet.“ CDU-Ratsherr Michael Dahmen fand besonders wichtig, dass in den neuen Räumen „didaktisch auf Höhe der Zeit“ gearbeitet werden kann. „Wir müssen Schule zukunftsfähig machen, mit diesem Programm versuchen wir es“, sagte Schuldezernent Rainer Weichelt. Die Ausschuss-Mitglieder stimmten den Plänen für den Ausbau einstimmig zu.