Gladbeck. Marco Zerwas ist Landrats-Kandidat der Grünen. Der 42-Jährige plädiert für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Das sind seine Ziele.
Marco Zerwas ist sich sicher: „Der Klimawandel ist ein ganz wichtiger Aspekt geworden. Die Menschen sind zunehmend bereit, nachhaltig zu denken, und das mit ihrer Stimme zu unterstützen.“ Und deshalb sieht der Landrats-Kandidat von Bündnis 90/Die Grünen durchaus Chancen, die Wahl am 13. September zu gewinnen.
„Es ist an der Zeit, nicht mehr die alten Strukturen zu bewahren, sondern Mut zu Neuem zu haben“, plädiert Zerwas für einen Aufbruch – und erklärt am Beispiel des Themas Verkehr, wie er als Landrat handeln würde: „Es geht mir beim Verkehr nicht darum, ob es zwei Busse mehr oder weniger gibt. Vielmehr muss man den Verkehrsraum grundsätzlich neu denken und aufteilen – und dabei müssten der Radverkehr und der Öffentliche Personennahverkehr bedeutende Anteile aus dem neu zu verhandelnden Paket erhalten.“ Der 42-Jährige ergänzt: „Momentan sind wir im Kreis Recklinghausen sehr auf Autos fixiert – man muss neue Bedingungen schaffen, um vielleicht auf das Auto verzichten zu können.“
Auch interessant
Sorge um die Zukunft war Anlass für den Dattelner, bei den Grünen einzutreten
Die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft – das ist ein zentrales Thema, wenn der naturverbundene Grünen-Politiker über anstehende Aufgaben im Kreis Recklinghausen spricht. „Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geliehen“, erinnert Zerwas an eine alte indianische Weisheit. So war Sorge um die Zukunft im Jahr 2012 der Anlass für den Dattelner, bei den Grünen einzutreten.
Auch interessant
„Datteln 4 war für mich die Motivation, politisch aktiv zu werden. Ich wollte den Menschen hier ersparen, mit einem Kraftwerk vor der Haustür leben zu müssen.“ 2014 kam der verheiratete Vater von zwei Kindern in den Dattelner Stadtrat, bei der kommunalpolitischen Arbeit sprang dann der Funke über, wie er selbst sagt: „Ich habe gemerkt, dass man Einfluss nehmen kann, zum Beispiel auf die Aufstellung der Schulen oder die Neu-Entwicklung von Flächen.“
Einfluss nehmen, gestalten
Einfluss nehmen, gestalten: Das möchte der promovierte Historiker nun auch als Landrat. Er möchte die Attraktivität der Städte und Landschaften steigern, damit die Menschen gerne im Kreis leben, er möchte beim notwendigen Strukturwandel, dass niemand abgehängt oder zurückgelassen wird. Marco Zerwas betont, dass er gerne im Kreis Recklinghausen lebt, die direkte und herzliche Ruhrgebietsmentalität schätzt. Auch seinen Beruf mag er sehr – zurzeit unterrichtet er Deutsch und Geschichte am Recklinghäuser Gymnasium Petrinum. „Die Arbeit mit jungen Menschen, ihnen etwas mitzugeben – das erfüllt mich.“
Sollte Marco Zerwas Landrat werden, wäre der Lehrer-Job zunächst Vergangenheit – der Kontakt zu Menschen aber nicht, wie der Politiker betont: „Auch als Landrat arbeite ich mit Menschen, bin erziehend tätig.“ Und auch als Landrat gilt: „Ich bin ein sozialer Mensch, kommuniziere gerne.“