Gladbeck. 711 i-Dötzchen starten am Donnerstag in Gladbeck ins Schulleben – unter Corona-Regeln. Was Eltern, Schulleiter und Schulträger sagen.

711 Jungen und Mädchen in Gladbeck starten am Donnerstag in einen neuen Lebensabschnitt – die Grundschulzeit beginnt. Es wird ein besonderer Tag unter ganz besonderen Corona-Regeln. Doch für die Kinder wird nicht nur der Tag der Einschulung deutlich anders aussehen als für viele i-Dötzchen vor ihnen. Einschulung und Schulbeginn stehen ganz im Zeichen von Corona.

Wie genau die Feiern am Donnerstag aussehen werden, das darf jede Schule selbst entscheiden. Bei den meisten aber gilt: zwei Personen dürfen ein Kind begleiten. Vor den Sommerferien hatte es etwa an der Wilhelmschule noch geheißen, nur ein Elternteil dürfe dabei sein. „Das hatte zu großem Protest von Eltern geführt, obwohl es nur eine vorläufige Entscheidung war“, so Schulleiter Rainer Klatt. Auch dort dürfen nun am Donnerstag beide Elternteile dabei sein. Großeltern etwa aber nach wie vor nicht. „Es war früher immer schön, mit vielen Omas und Opas, die gehören eigentlich zu einer Einschulung dazu“, bedauert Klatt.

Die meisten Neuzugänge gibt es an der Südparkschule

Für 711 Jungen und Mädchen beginnt am Donnerstag ein besonderer, neuer Lebensabschnitt: Sie starten als i-Dötze an einer der acht Grundschulen im Stadtgebiet ihre Schulkarriere. Die meisten Neuzugänge, 121 Kinder, werden am größten Grundschulstandort, der Südparkschule in Rosenhügel, erwartet. Am überschaubarsten ist es an der Lambertischule, da starten 67 i-Dötze in den Grundschulalltag.

Das sind die Zahlen der i-Dötzchen an den weiteren Grundschulen: Josefschule 70; Mosaikschule 101; Pestalozzischule 101 (einschl. Teilstandort Woorthstraße); Regenbogenschule 103; Wilhelmschule 64 (einschl. Teilstandort Weusters Weg); Wittringer Schule 84.

Eltern sind in Sorge, dass der Unterricht wieder ausfallen könnte

Auch Kevin Quednau, dessen Sohn Nico am Donnerstag an der Wilhelmschule eingeschult wird, blickt mit „gemischten Gefühlen“ auf den Schulstart. „Wir hoffen, dass es beim Regelbetrieb bleiben wird. Die Sorge ist groß, dass der Unterricht wieder ausfallen wird“, berichtet der Vater. Natürlich hätte auch Familie Quednau die Großeltern am Donnerstag gerne mit dabei gehabt. „Es ist schließlich ein wichtiger Tag für das Kind aber auch für die Eltern“, so der Maler und Lackierer. Auch wenn es schade sei, dass die Feier nur im kleinen Rahmen stattfindet: „Man muss es so hinnehmen.“ Die Schutzmasken, die sein Sohn und die anderen Schüler werden tragen müssen, sieht er nicht als Problem. „Da hat mein Sohn sich schon dran gewöhnt, er muss sie beim Einkaufen schließlich auch aufsetzen.“

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Wenn möglich, finden die Einschulungsfeiern draußen statt. Um die dichte Anzahl der Menschen auf dem Schulhof zu entzerren, wird die Einschulung an der Lambertischule zeitlich gestaffelt laufen, für jede Klasse einzeln. Dass nur zwei Begleiter pro Kind dabei sind, werde am Schulhofeingang kontrolliert. „Da lasse ich mich auf keine Diskussionen ein“, sagt Schulleiterin Cäcilia Nagel. Es gibt eine kurze Begrüßung und statt sonst drei oder vier Programmpunkten, nur einen: eine Schülergruppe wird einen Tanz vorführen. „Die Einschulung wird nicht so feierlich werden wie sonst, sie wird steriler“, so Nagel. Sie versuche, so viel wie möglich zuzulassen, in Zeiten von Corona gebe es aber Grenzen.

Schulleiterin Cäcilia Nagel ist überzeugt: „Es wird kein normales Schuljahr werden“

„Es wird auch kein normales Schuljahr werden, es wird sicherlich zu Corona-Fällen an Schulen kommen und dann auch Schließungen geben“, ist Nagel überzeugt. Sie sieht sich für das kommende Schuljahr zwar gut vorbereitet, aber: „So lange es warm ist, werden wir die Fenster in den Klassenräumen öffnen, spannend wird es, wenn es Richtung kühlerem Herbst geht“, sagt sie mit Blick auf mögliche weiter steigende Infektionszahlen.

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Auch an der Wittringer Schule wird die Einschulungsfeier in zwei Gruppen stattfinden. Auch dort sind jeweils zwei Begleitpersonen pro Kind zugelassen. Die Feier wird auf dem Schulhof stattfinden, es herrscht ein Maskengebot.

Schuldezernent Rainer Weichelt bittet Eltern, ihre Kinder entsprechend auf den Schulstart unter Corona-Regeln vorzubereiten. „Das heißt, dass ein Mund-Nase-Schutz mitgegeben wird und die Kinder wissen, wann und wie er zu tragen ist.“ Auch, wenn das Tragen des Mundschutzes anstrengend sein könne: „Kinder müssen lernen, im Leben mit anstrengenden Dingen umzugehen.“ Weichelt ist „sehr gespannt“ auf das neue Schuljahr, habe aber ein gutes Gefühl. „Wir hatten mit der Grundschulöffnung vor den Sommerferien ja schon einen Testlauf, und sind auf die Situation eingestellt.“