Gladbeck. Die Linke fürchtet, der Bau eines Amphibien-Zaunes auf dem Top der Mottbruchhalde gehöre zur Bauvorbereitung für die umstrittene Windkraftanlage.
Auf dem Plateau der Mottbruchhalde in Brauck ist ein etwa 30 Zentimeter hoher Amphibien-Schutzzaun errichtet worden. Er soll die dort lebenden Kröten, wie verlautet, von den Feuchtbereichen auf dem Haldentop fernhalten. Die Ratsfraktion Die Linke fürchtet, dass es sich um vorbereitende Maßnahmen zur Errichtung des von der Steag GmbH an gleicher Stelle geplanten Windrades handeln könnte.
Die Steag weist das zurück. Der Zaun, der im Auftrag der RAG – derzeit noch Eigentümerin der Halde – in einem Radius von 150 Metern um den Standort des möglichen Windrads errichtet wurde, sei keine bauvorbereitende Maßnahme, heißt es. „Die Errichtung des Amphibienschutzzaunes ist notwendig, damit sich Steag die Option erhält, im kommenden Jahr mit dem Bau des Windrads beginnen zu können“, so Steag-Sprecher Daniel Mühlenfeld auf WAZ-Anfrage. Ein Baubeginn mit laichenden Kröten auf dem Haldentop wäre nicht möglich. Die abschließende Entscheidung, ob Steag bauen wird, sei allerdings noch nicht gefallen.
Stadt: Die Baugenehmigung ist noch gar nicht rechtskräftig
Auch die Stadtverwaltung betont, dass es sich nicht um bauvorbereitende Arbeiten handele. „Die müssten uns angezeigt werden“, so Peter Breßer-Barnebeck, Kommunikationschef des Rathauses. Er weist darauf hin, dass die Baugenehmigung noch gar nicht rechtskräftig sei, da die Klage der Stadt gegen diese Genehmigung des Kreises nach wie vor beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen anhängig sei. Der Stadt sei auch noch kein Termin bekannt, wann eine Entscheidung anstehen könnte.
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Linke-Fraktionschef Olaf Jung bedauert in einer Stellungnahme, dass mit dem Schutzzaun gleichzeitig die Bürger von der Haldenspitze ausgesperrt würden. „Eine Querung der Halde mit dem Rad ist nicht mehr möglich.“ Die Linke-Ratsfraktion hat einen Dringlichkeitsantrag für die nächste Ratssitzung (Sondersitzung zum Thema A 52 am 13. September in der Stadthalle) gestellt, um das Vorgehen der RAG zu erörtern und über den Stand des Verfahrens berichten zu lassen.
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Laut Stadtverwaltung kommt das Thema zunächst auf die Tagesordnung. Das letzte Wort habe aber der Rat selbst, der zu Sitzungsbeginn das Thema wieder streichen könne. Die Linke-Ratsfraktion merkt an, dass der Artenschutzzaun Teil der Windrad Genehmigung ist – eine Auflage, um den möglichen Baugrund gegen einwandernde Kreuzkröten zu schützen oder vorhandene Tiere abzusammeln und aus dem Gefahrenbereich auszusiedeln.