Gladbeck. Zur Ratswahl in Gladbeck treten zwei Parteien weniger an als 2014. Einziger Neuling ist die AfD. Um das Bürgermeisteramt kämpfen elf Kandidaten.
Zehn Parteien und elf Bürgermeisterkandidaten werden bei der Kommunalwahl am 13. September antreten und sich um die Stimmen der Gladbecker bewerben. Der Wahlausschuss des amtierenden Rates gab auf seiner Sitzung am Donnerstagnachmittag einstimmig für alle Bewerbungen grünes Licht. Einzige Ausnahme: Nilüfer Akcay, die als Einzelbewerberin für das Bürgermeisteramt antreten wollte, wurde nicht zugelassen – weil sie die nötigen 138 Unterstützungsunterschriften nicht vorlegt hatte.
„Alle anderen Wahlvorschläge haben die Voraussetzungen des Kommunalwahlrechts erfüllt und werden damit zugelassen“, stellte Wahlleiter Bürgermeister Ulrich Roland am Ende der nur halbstündigen Sitzung fest. Für den Rat der Stadt kandidieren drei Parteien nicht mehr, die 2014 noch angetreten waren. Mit der AfD tritt ein Neuling auf die politische Bühne, der bei der Wahl vor sechs Jahren nicht dabei war. Somit stehen diesmal zehn statt zwölf Parteien auf dem Wahlzettel.
Die Piraten-Partei hat sich in Gladbeck aufgelöst
Prominentester Abgang ist die Piraten-Partei, die 2014 auf Anhieb mit 2,5 Prozent und einem Ratsmandat den Sprung ins Kommunalparlament geschafft hatte. Die Partei hat sich in Gladbeck aufgelöst. Außerdem treten die Hartz-IV-Partei und die rechtsgerichtete UBP nicht mehr an. Letztere stellte einen Ratsherrn.
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Nach dem Votum des Wahlausschusses nehmen an der Wahl zum Rat der Stadt am 13. September diese Parteien teil: SPD, CDU, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Bürger in Gladbeck (BIG), Alternative Bürger Initiative (ABI), DKP, Gladbecker Bürger Liste (GBL) sowie die AfD.
Elf Parteien schicken einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen
Alle der genannten Parteien (Ausnahme GBL) stellen auch einen Bürgermeisterkandidaten: Bettina Weist (SPD), Dietmar Drosdzol (CDU), Olaf Jung (Linke), Simone Steffens (Grüne), Michael Tack (FDP), Udo Flach (BIG), Habib Ay (ABI), Gerhard Dorka (DKP) und Marco Gräber (AfD). Als parteiunabhängige Einzelbewerber wurden Markus Kellermann und Ulas Polat zugelassen. Kellermann kandidiert auch als Parteiloser in Zweckel für den Rat.
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Kritisch betrachtet wurde vom Wahlausschuss die Bewerbung von FDP-Mitglied Nilüfer Akcay, die sich erst in der vergangenen Woche um die Zulassung als unabhängige Einzelkandidatin für das Bürgermeisteramt und als Einzelkandidatin um ein Direktmandat für den Stadtrat (im Wahlbezirk 16, Butendorf) bemühte. Die Frist dafür endete am vergangenen Montag. Während sie die drei nötigen Unterstützer-Unterschriften für die Rats-Direktkandidatur vorweisen konnte und auch zugelassen wurde, legte sie die 138 Unterstützerunterschriften für die Bürgermeister-Kandidatur nicht vor, weshalb sie für diese Wahl nicht zugelassen wurde.
Akcay: Rückzieher aus beruflichen Gründen
Akcay nannte auf WAZ-Anfrage berufliche Gründe, weshalb sie kurzfristig doch nicht die Bewerbungsunterlagen komplettiert habe, um damit dann antreten zu können. Formal zurück gezogen hat sie ihre Bewerbung allerdings auch nicht. Die Ratskandidatur in Butendorf, dort auch gegen einen FDP-Kandidaten, sei davon nicht betroffen, so die Freidemokratin. FDP-Vorsitzender Michael Tack berichtete der WAZ, dass Akcay in den FDP-Parteigremien als seine Gegenkandidatin um die FDP-Bürgermeisterkandidatin angetreten war und unterlegen war. Die FDP-Kandidatur im Butendorfer Wahlbezirk habe sie nicht übernehmen wollen.
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Der Wahlausschuss ließ auch die drei Bewerber für die auch am 13. September stattfindende Integrationsratswahl zu: Die Alternative Bürger Initiative (ABI), die Gruppierung „Sozial-Gerecht-Gemeinsam“ (SGG) – beide sind bereits im jetzigen Integrationsrat tätig. Als neue Gruppierung wurde „Bürger Rechte Gladbeck“ (BRG) zugelassen. Die Liste GLA, derzeit ebenso im Integrationsrat, tritt nicht mehr an.
Es gibt 22 Wahlbezirke in der Stadt
Der Rat der Stadt zählt 44 Sitze - 22 werden direkt vergeben, 22 über Reservelisten der Parteien.
Einzelkandidaturen von Bewerbern für den Rat sind möglich. Allein über die Reserveliste kann eine Partei nicht in den Rat - mindestens einen Direkt-Kandidaten in einem der 22 Wahlbezirke muss sie nominieren.
Es gibt fünf Stimmzettel: Für den Rat, den Bürgermeister, den Kreistag, den Landrat und – neu – fürs Ruhrparlament.