Gladbeck. Seit Mitte Mai fliegen die „Rennpferde des kleinen Mannes“ wieder um die Wette. Gladbecks Züchter müssen aber Hygiene- und Abstandsgebote achten.
Das hätte im März noch niemand für möglich gehalten: Die „Rennpferde des kleinen Mannes“ fliegen wieder um die Wette, seit Mitte Mai haben die Brieftauben der Gladbecker Züchter schon auf acht Touren ihre Heimatliebe und Geschwindigkeit unter Beweis gestellt. Und das unter dem Dach der Reisevereinigung Bottrop, die mit 82 aktiven Züchtern die größte der Republik ist.
„Das Reisegeschäft läuft holprig, aber es läuft“, bringt Marianne Berger, begeisterte Taubenliebhaberin und Ehefrau des RV-Chefs Manfred Berger, den Sachstand salopp auf den Punkt. „Wegen Corona werden allerdings nur elf Touren ausgetragen, die Jungtiere werden im Herbst nur fünfmal für Preisflüge eingekorbt.“
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Gladbecker erzielen in der RV Bottrop gute Ergebnisse
Das Vorhaben, auch den „großen Bottropern“ zu zeigen, wo der Hammer hängt, oder besser, wie geschickt wird, scheint bislang bestens aufzugehen. Sage und schreibe acht Gladbecker landen im Feld der besten zwanzig Schläge. Marian Frejno führt sogar mit 36 von 40 möglichen Preisen das Feld an, auf dem fünften Rang schafft es Franz Fischer mit 33 Zählern. Weitere Top-Platzierungen: Frank Majer 7. mit 33 Preisen; Platzköster 11. mit 30 Preisen; Kurt Schmiemann 12. mit 30 Preisen; Paul Jandewerth 14. mit 29 Preisen; SG Anton und Gabi Nowak 17. mit 29 Preisen und SG M. Und M. Berger 19. mit 29 Preisen.
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„Die äußeren Umstände sind doch gewöhnungsbedürftig“, übt sich Manfred Berger in Diplomatie. „Die Maskenpflicht geht in Ordnung, aber zwischen den Züchtern ist jegliche Kommunikation eingestellt.“ Im Klartext: „Man fährt mit dem Auto zur Einsatzhalle in den Weywiesen, darf aber nicht aussteigen. Die Taubenkörbe werden nach genauem Ablaufplan aus dem Auto geholt, die Einsatz-Obleute lesen die Tauben in den Computer ein und verfrachten sie danach im Reiseexpress.
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Die Züchter vermissen den direkten Austausch
Die Halle darf aus Hygienegründen nicht betreten werden – sicher ist sicher.“ Bergers Hoffnung ist, dass weitere Lockerungen kommen, zumal sich die Zahl der reisenden Züchter schon auf 52 verringert hat. „Andere Städte regeln das Einsetzen mit Plexiglas, so dass jeder selbst seine Tauben einsetzen kann.“ Die Desinfizierung der Körbe trägt zudem zur Hygiene bei. Was den Sportfreunden jedoch am meisten zu schaffen macht, ist der fehlende Austausch. „Beim Einsetzen und vor allem nach dem Abgeben der Uhr nach den Preis-Touren sind die Gespräche mit den anderen Taubenliebhabern das Wichtigste und auch das Schönste,“ so Berger.
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Ende Mai – die Versammlung war ursprünglich für März geplant – bestätigten die Gladbecker ihren Vorsitzenden Manfred Berger, der zudem noch das Amt des Schriftführers innehat. Zu seinem Stellvertreter wurde Paul Jandewerth gewählt, zugleich übt er das Amt des Kassierers aus. Der Blick in die Zukunft offenbart schon „business as usual“: „Am 19. Juli startet der erste Vorflug der Jungtiere, am 8. August die erste Preistour. Und Mitte November werden wir Gladbecker unsere Sieger ehren und uns auch Gedanken machen, wie wir im kommenden Jahr den 100. Geburtstag angemessen begehen.“