Gladbeck. Die Ratsfraktion Die Linke in Gladbeck ist von den derzeit präsentierten Plänen der Landesstraßenbauer entsetzt. Sie will im Rat dagegensteuern.
Die Ratsfraktion Die Linke hat per Antrag an Bürgermeister Ulrich Roland eine Sondersitzung des Rates zum Thema A 52 für den 30. Juli gefordert - wegen "erschreckender Erkenntnisse" bei der Einsichtnahme der derzeit offen liegenden Pläne für den Bau der A 52 südlich der A 2 und für den Bau des Autobahnkreuzes in Wittringen.
Die Pläne, die im Internet einsehbar sind und im Rathaus ausliegen, seien für den Nichtfachmann eine Herausforderung, heißt es bei den Linken. Bei längerer Einsichtnahme könne man erkennen, so Ratsfraktionschef Olaf Jung, "welches Trojanische Pferd den Gladbeckern hier untergeschoben werden soll". Kaum eine der Forderungen des Rates bei seinem Ausbaubeschluss von 2014 und auch wesentliche Punkte der Vereinbarung von 2015 seien beachtet oder umgesetzt worden, so Jung.
Partei Die Linke schickten einen fünfseitigen Brief an Ulrich Roland
Die Linke befürchtet, dass das Freizeit- und Erholungsgebiet Wittringen entwertet, die Umweltbelastungen steigen und "das gesamte Stadtbild erheblich verschandelt" werde. Ratsfraktionschef Olaf Jung: "Es wird auch deutlich, dass sich die Straßenplaner darauf vorbereiten, den Autobahnbau zwischen A 42 und A 2 auch ohne Aus- und Tunnelbau nördlich der A 2, umsetzen zu können."
Die Partei weist in ihrem fünfseitigen Brief an Roland darauf hin, dass sich das Planfeststellungsverfahren auf den A-52-Teil südlich der A 2 und auf das Autobahnkreuz beschränkt, obwohl die Stadt gefordert hatte, den gesamten Planungsabschnitt bis Gelsenkirchen-Buer-West zu betrachten.
Linke: Schallschutzwände zum Teil ersatzlos gestrichen
Jung verweist auch darauf, dass Schallschutzwände in der Höhe und Länge verringert und teilweise sogar ersatzlos gestrichen worden seien. Besonders betroffen von Verschlechterungen sei Wittringen. Jung: "Eine Rampe des Kreuzes wird so hoch geplant, dass sie ohne Schallschutz gebaut würde."
In anderen Bereichen seien acht Meter hohe Schallschutzwände geplant. Kritisiert wird auch, dass der versprochene "Flüsterasphalt" auf der A2 ab Kreuz nur bis zur Horster Straße statt bis zur Stadtgrenze Gelsenkirchen, im geplanten Kreuz gar nicht aufgebracht werde.
Olaf Jung: Nach den Ferien sind die Fristen verstrichen
Damit sich die Gladbecker Lokalpolitik trotz der Ferienzeit in angemessener Weise mit den Änderungen für die Planung der A 52 befassen könne, habe die Linke-Fraktion die Ratssondersitzung beantragt. Dazu hat sie um Teilnahme von Straßen.NRW-Vertretern gebeten. Auch will die Fraktion Änderungen erreichen. Jung: "Nach den Ferien wären alle Fristen verstrichen."
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