Gladbeck / Recklinghausen. Mehr als sieben Millionen Euro hat der Kreistag am Dienstag frei gegeben, die in die Gebäudesanierung am Berufskolleg Gladbeck fließen sollen.
Das Berufskolleg in Gladbeck kann weiter zukunftssicher aufgestellt werden. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am Dienstag der Entwurfsplanung für Sanierungsarbeiten zugestimmt und mehr als sieben Millionen Euro dafür freigegeben. Die Gelder sollen in die Sanierung der Gebäude Eins und Sieben fließen.
Damit kann die Ertüchtigung des Gebäudekomplexes an Herder- und Paßmannstraße in der Stadtmitte fortgeführt werden. Nach der Erstellung des neuen Mittelbaus sind 2015 und 2016 bereits die Altgebäude Zwei und Drei umfassend für rund sieben Millionen Euro saniert worden. Jetzt geht es im wesentlichen um das Gebäude Eins, das im Jahr 1952 errichtet wurde. Hier sollen allein 5,69 Millionen Euro investiert werden. In dem dreigeschossigen, langgezogenen und unterkellerten Gebäude werden vorwiegend Hauswirtschafts-, Maler- und Veranstaltungstechnik-Klassen unterrichtet. Schon 2014 war ein erheblicher Sanierungsbedarf des Altbaus festgestellt worden, der auch den aktuellen Brandschutzvorgaben angepasst werden muss.
Gebäude werden barrierefrei und energetisch optimiert
Konkret soll das Gebäude für die schulische Nutzung optimiert, baulich auf den neusten und barrierefreien Stand gebracht und die Gebäudehülle energetisch optimiert werden. Eine Photovoltaikanlage, Wärmetauscher, LED-Beleuchtung und E-Ladesäulen auf dem Parkplatz runden das Sanierungsvorhaben auch im Hinblick auf den Vestischen Klimapakt ab. Geplant ist auch, die Lehrküche (Erneuerung Grundausstattung 75.000 Euro) vom Obergeschoss ins Erdgeschoss zu verlegen. Durch Einbau eines Aufzugs im Haupt-Treppenhaus soll die barrierefreie Erreichbarkeit aller Geschosse ermöglicht werden. Weiterhin wird eine barrierefreie WC-Anlage zusätzlich eingebaut und Klassenräume wie Flure (Türen, Decken, Bodenbelag) ertüchtigt. Im Brandschutzkonzept aufgezeigte Defizite werden etwa durch Erneuerung bzw. Einbau von Flurabschluss- und Brandschutztüren beseitigt.
Weiter vorgesehen ist, dass das Satteldach neu eingedeckt und Altlasten (z.B. Dämmung mit krebserzeugenden Mineralfasern) hier und in anderen Gebäudebereichen beseitigt werden. Die Fassade wird neu gedämmt, und alle Lüftungsanlagen erhalten hocheffiziente Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung. Als weitere energetisch wirksame Maßnahme werden die Voraussetzungen zur Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach (50.200 Kilowattstunden/ Jahr) geschaffen. Die Heizungsanlage wird erneuert, die an das Fernwärmenetz angeschlossen ist. Für die Beleuchtung sind hocheffiziente und energiesparende LED-Leuchten vorgesehen. Die LAN-Übertragungsnetze werden erneuert. In allen Räumen (außer den öffentlichen Bereichen) werden Anschlussdosen für WLAN-Router vorgesehen. Neben dem Haupteingang an der Paßmannstraße werden zusätzliche Parkplätze für E-Autos mit E-Ladesäulen erstellt.
Anbau schafft Platz für neue CNC-Fräsmaschinen
In das wesentlich kleinere Gebäude Sieben mit 300 Quadratmetern Nettogeschossfläche, das die großen Gebäude Eins und Zwei verbindet, sollen 0,96 Million Euro für Sanierung und Ausbau investiert werden. Das ehemalige Verwaltungsgebäude wird für die Ausbildung zum Arbeiten mit CNC-Fräsmaschinen provisorisch genutzt. Um einen zukunftsorientierten Unterricht mit aktueller Technik (CNC-5-Achs-Maschine) zu gewährleisten, ist ein Anbau an Gebäude Sieben mit einer Grundfläche von ca. 50 Quadratmetern vorgesehen.
Der Kreistag beschloss am Dienstagnachmittag letztlich einstimmig die Entwurfsplanungen für den letzten großen Sanierungsabschnitt am Berufskolleg Gladbeck. Die Planungs, Genehmigungs- und Vergabeverfahren sollen nun entsprechend vorangetrieben werden. Mit dem Ziel, dass im Mai 2021 die Arbeiten starten, und die Gebäude Eins und Sieben zum neuen Schuljahr im Sommer 2022 wieder bezogen werden können.
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>>>Gladbecker Politiker begrüßen Baupläne
•Die Kandidaten der CDU Gladbeck für den Kreistag, Dieter Rymann und Franz-Josef Thorwesten, sowie der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschafts- und Strukturpolitik des Kreises Recklinghausen, Reinhold Fischbach, begrüßen die Ausbaupläne. Gleiches gilt für den schulpolitischen Sprecher der SPD Gladbeck und Kreistagsmitglied Volker Musiol. „Wir brauchen eine starke berufliche Bildung für unsere Gladbecker Jungs und Mädchen.“
•Jens Bennarend, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung im Kreis hebt besonders hervor, das dass Gebäude auf den neusten und barrierefreien Stand gebracht wird. Kreistagsmitglied Brigitte Puschadel verweist zudem auf die schon lange existierende Idee, "eine eigene Schulsporthalle für das Berufskolleg Gladbeck zu bauen.“ Planungsmittel dafür stünden im Kreishaushalt bereit. "Wir erwarten, dass im nächsten Jahr konkret über diese Baumaßnahmen gesprochen wird."