Gladbeck. Erstmals gibt es zum Bau der A 52 ein Online-Verfahren, auch mit einer digitalen Infomesse. Die Pläne könnten bereits Ende 2021 feststehen.
Die Planungen für den dreiteiligen Ausbau der B 224 zur A 52 zwischen Buer und Essen-Nord schreiten voran: Am Montag begann die sogenannte „Offenlage“ der aktualisierten Pläne („Deckblatt“-Verfahren genannt) für den zweiten von drei Planbereichen – für den Bereich des Autobahnkreuzes A2/A52 in Höhe Wittringen. Die „Offenlage“ ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Planfeststellungsbeschluss, der am Ende die Basis für den Bau von Autobahn und Autobahnkreuz ist.
Der Landesbetrieb hofft, wie A-52-Projektleiterin Eva Fehren-Schmitz am Montag sagte, dass dieser Planfeststellungsbeschluss Ende 2021 durch die federführende Bezirksregierung Münster erfolgen könnte. Vorher kann der Landesbetrieb zu den möglichen Einwendungen Stellung nehmen („Erörterungstermin“). Der Beschluss Ende 2021 könne aber nur dann gelingen, wenn es nicht zu neuerlichen Planänderungen oder -ergänzungen, etwa durch die Einwände, komme, so die Projektleiterin.
Die Bauzeit für das Autobahnkreuz beträgt rund vier Jahre
Dann wäre ein weiteres „Deckblatt“-Verfahren mit einer weiteren Offenlage nötig (wie im Fall des ersten Abschnitts in Bottrop mit inzwischen drei Deckblättern). Falle der Planfeststellungsbeschluss für das Autobahnkreuz aber wie erhofft Ende 2021, könnte bereits Ende 2022 Baubeginn sein. Die bauliche Umsetzung dieses zweiten Planabschnittes erfolge zeitgleich mit dem Bau des ersten Abschnittes (von Essen-Nord bis Stadtgrenze Bottrop/Gladbeck).
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Als Bauzeit sieht der Landesbetrieb vier Jahre vor. Erst danach – also frühestens 2026 – könnte der Baubeginn für den Planabschnitt 3 vom Autobahnkreuz in Wittringen bis zur Stadtgrenze GE-Buer inklusive des knapp 1,5 Kilometer langen Tunnels beginnen. Fehren-Schmitz betonte am Montag, dass der „Tunnel Maß aller Dinge“ sei und trat Behauptungen entgegen, es gebe Zweifel an dem Tunnel. Das nach wie vor in Teilen der Politik hinterfragte „Eckpunktepapier“, in dem der Bau des Tunnels 2015 zwischen Bund, Land und Stadt vereinbart wurde, sei „real und maßgebend für die Planung“.
Digitale Infomesse statt einer großen Infoveranstaltung in der Stadthalle
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Der Landesbetrieb Straßen NRW betreibt die Offenlage für den Planabschnitt 2 (offiziell bis 21. Juli) coronabedingt erstmals online im Netz (unter der Adresse der Bezirksregierung Münster: brms.nrw.de/go/verfahren). Die Pläne sind aber auch im Rathaus (bei Voranmeldung und Tel. 99-2271) einzusehen. Und erstmals begleitet der Landesbetrieb die Offenlage mit einer digitalen Infomesse im Netz. Normalerweise, so Fehren-Schmitz, fände an einem Nachmittag eine „analoge“ Infomesse, etwa in der Stadthalle, statt. Wegen der Pandemiebeschränkungen habe man dies aber verworfen und sich für die digitale Variante entschieden.
Bürger können sich ab sofort auf der Projektseite (strassen.nrw.de/de/wir-bauen-fuer-sie/projekte/a52) generell über den Bau der A 52 informieren, Einsicht in die Pläne nehmen und über ein digitales Formular Fragen an den Landesbetrieb richten. Insbesondere in dieser Woche bis Freitag gibt es auch täglich Videosprechstunden, zu denen man sich über die Projektseite des Landesbetrieb anmelden muss. Dort stehen zu unterschiedlichen Themenfeldern verschiedene Ansprechpartner zur Verfügung. Bis zum 4. August sind Einwände gegen die Planungen möglich. Sie müssen schriftlich erfolgen.
Es gibt drei Bauabschnitte
Die Ausbaustrecke der A 52 zwischen Buer-West und Essen-Nord beträgt rund 7,6 Kilometer. Die Strecke ist in drei Ausbauabschnitte unterteilt: 1. Essen-Nord bis Stadtgrenze Bottrop/Gladbeck, 2. Stadtgrenze Bottrop/Gladbeck bis Autobahnkreuz Essen/Gladbeck (inklusive Kreuz) und 3. Autobahnkreuz Essen/Gladbeck bis Gelsenkirchen-Buer-West (inklusive Tunnel).
Die Abschnitte 1 und 2 befinden sich im Planfeststellungsverfahren und sollen gemeinsam gebaut werden (nur so gibt es laut Planer einen verkehrlichen Nutzen). Der Abschnitt 3 ist noch in einem frühen Planungsstadium.
Fehren-Schmitz erwartet auch Einwände, aber deutlich wenigere als zum Start des Projekts. Bei dem Bottroper Abschnitt waren es etwa 200 gewesen im Vergleich zu 2000 zum Projektstart. Sämtliche Informationen zum Bau der A 52 bleiben auch nach Ablauf der Offenlegungsfrist im Internet weiter verfügbar. Ursprünglich sollte die Offenlage bereits im Mai stattfinden, musste aber wegen der Corona-Pandemie auf Juni/Juli verlegt werden.